"Fridays for Future": 15.000 Menschen bei Klima-Protest in Hamburg

Stand: 16.09.2023 09:00 Uhr

15.000 Menschen haben laut Polizei in Hamburg beim Klimastreik von "Fridays for Future" (FFF) teilgenommen. Am Jungfernstieg bekamen die Demonstrierenden prominente Unterstützung von Herbert Grönemeyer und Silbermond. Auch in vielen anderen norddeutschen Städten gab es Proteste.

FFF sprach sogar von 22.000 Teilnehmenden in Hamburg. Es war der inzwischen 13. "Globale Klimastreik" der Bewegung. Die vielen Demonstrierenden hielten Plakate wie "Wir sollten unseren Planeten unseren Enkeln lebenswert erhalten" oder "Ihr müsst handeln!" in die Höhe.

"Fridays for Future" in Hamburg zufrieden

"Wir erleben auf jeden Fall einen großen Zuspruch, die Stimmung ist richtig gut, und es ist sehr beeindruckend, wie viele Menschen jetzt hier gemeinsam wieder auf die Straße gehen, obwohl gerade viele Dinge ja einfach sehr anstrengend sind", sagte Annika Rittmann, Sprecherin von FFF.

In Hannover kamen zur Demo von "Fridays for Future" nach Polizeiangaben rund 3.300 Menschen zusammen. © NDR Foto: Jan-Christoph Scholz
AUDIO: Protest-Forscher: "Fridays for Future" steckt in Reifeprozess (8 Min)

Viele weitere Klima-Demos in anderen Städten im Norden

Auch in anderen norddeutschen Orten gab es Kundgebungen. In Niedersachsen waren insgesamt 32 Demos angemeldet. In Hannover nahmen nach Polizeiangaben rund 3.300 Menschen teil, in Oldenburg waren es etwa 2.000, in Braunschweig 1.000. In Schleswig-Holstein fand die größte Protestveranstaltung in Kiel statt - dort demonstrierten etwa 1.200 Leute. Weitere Demos gab es in Lübeck, Flensburg, Pinneberg, Elmshorn, Eutin und Rendsburg. In Mecklenburg-Vorpommern gab es Proteste in Schwerin, Rostock, Wismar und Neustrelitz. Für die wohl größte Demo in MV, in Greifswald, waren 300 Teilnehmende angemeldet.

Herbert Grönemeyer appelliert an Politik

Bei seinem Auftritt in Hamburg sprach Musiker Herbert Grönemeyer direkt die Politikerinnen und Politiker des Landes an: "Liebe Politiker*innen, vergesst euren Amtserhalt. Kommt aus eurer bewussten Kurzsichtigkeit, aus eurer Eitelkeit heraus und redet nicht, sondern bringt endlich Dinge in Gang. Nicht in der Zukunft, das ist zu spät. Jetzt und radikal - jetzt." Mit dieser Aufforderung sprach Grönemeyer vielen Teilnehmenden aus dem Herzen. Außerdem dankte er den Demonstrierenden für ihren Einsatz.

VIDEO: Grönemeyer: "Wir haben die letzten 15 Jahre verschlafen" (2 Min)

"Training für die Demokratie"

Bereits im Vorfeld sagte Grönemeyer im Interview mit dem NDR zu den Protesten von FFF: "Ich glaube, das ist ein Training für die Demokratie. In den Zeiten, in denen Populisten immer stärker werden, müssen wir alle trainieren, was Widerstand heißt. Jetzt kommt eine neue Generation, die das macht." Man habe beim Klimaschutz die letzten 15 Jahre verschlafen. "Wir haben uns alle sehr wohl gefühlt und das war dramatisch", so Grönemeyer. Der Musiker unterstützte die Klima-Bewegung mit einem Auftritt auf der Bühne am Jungfernstieg.

Auch Silbermond und andere Musiker in Hamburg dabei

Demonstrierende von "Fridays for Future" ziehen durch die Hamburger Innenstadt. © Christian Charisius/dpa Foto: Christian Charisius
Demonstrierende von "Fridays for Future" ziehen durch die Hamburger Innenstadt.

Neben Grönemeyer traten auch die Punkrock-Band Team Scheisse und die Gruppe Silbermond auf. Deren Sängerin Stefanie Kloß sagte: "Wie schön ist es zu sehen, dass wir heute so viele sind."

Am vorangegangenen Klima-Aktionstag am 3. März 2023 hatten nach Schätzungen der Bewegung in Deutschland insgesamt mehr als 220.000 Menschen teilgenommen. In Hamburg waren nach Angaben der Veranstalter damals etwa 12.000 Menschen dabei. Diesmal waren es also wieder deutlich mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Hamburg Journal | 16.09.2023 | 09:00 Uhr

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