"Fridays for Future": Aktionen zum globalen Klimastreik auch in SH

Stand: 15.09.2023 18:45 Uhr

Die Klimabewegung "Fridays for Future" hatte für Freitag zu Demonstrationen aufgerufen. Auch in Kiel, Lübeck, Flensburg, Pinneberg, Elmshorn, Eutin und Rendsburg kamen mehrere Tausend Menschen auf die Straßen.

Die größte Aktion in Schleswig-Holstein hat am Freitag in Kiel stattgefunden. Um 14 Uhr trafen sich Unterstützerinnen und Unterstützer der Klimabewegung auf dem Exerzierplatz und zogen in einem Protestzug durch die Kieler Innenstadt. Nach Angaben der Polizei belief sich die Teilnehmerzahl auf etwa 1.200 Menschen - ursprünglich waren die Beamten von 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgegangen.

Protestmärsche und Fahrraddemonstrationen

In Lübeck hatten sich laut Stadt rund 1.000 Menschen für die Demonstration, die um 14 Uhr auf dem Klingenberg startete, angemeldet. Letztlich waren es laut Polizei rund 750 Menschen, die sich in der Hansestadt beteiligten. In Flensburg zog ein Demonstrationszug um 16 Uhr vom Südermarkt durch die Innenstadt zur Hafenspitze. Die Stadt war im Vorwege des Protests von 300 Teilnehmenden ausgegangen - die Polizei berichtet am Abend aber von etwa 1.000 Demonstrantinnen und Demonstranten in Flensburg.

Weitere kleine Aktionen gab es am Freitag zum Beispiel in Elmshorn (Kreis Pinneberg), Eutin (Kreis Ostholstein) und Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde). In Neumünster wurde zunächst eine Fahrraddemonstration organisiert - anschließend zogen die Demonstrierenden zu Fuß durch die Stadt. Nach Angaben der Behörden verliefen sämtliche Demonstrationen friedlich.

"Fridays for Future" für Nationalpark Ostsee

Alle Aktionen stehen unter dem Motto #EndFossilFuels, wie "Fridays for Future" Schleswig-Holstein mitteilt. Die Landesregierung Schleswig-Holstein sei noch weit entfernt von ihren Klimazielen. In diesem Zusammenhang setzt sich "Fridays for Future" in Schleswig-Holstein auch für den umstrittenen Nationalpark Ostsee ein. "Die Ostsee kann eine unserer wichtigsten Klima-Lebensversicherungen sein", sagte eine Sprecherin. "Aber nur, wenn wir ihre natürlichen Systeme schützen und bewahren." Der Nationalpark Ostsee ist dafür laut "Fridays for Future" ein überfälliger Schritt. "Es geht nicht nur um Umweltschutz im klassischen Sinn", erklärte ein weiterer Sprecher. "Es geht um das große Ganze, um ein Netzwerk aus Abhängigkeiten zwischen Tourismus, Fischerei und der Natur". Auch bei der Ostsee gehe es letztlich um den Erhalt von Lebensgrundlagen.

Auch mit der Bundespolitik ist die Klimabewegung unzufrieden. Ein Vertreter von "Fridays for Future" Lübeck sprach von "politischer Verantwortungslosigkeit". Die Klimapolitik der Bundesregierung sei unzureichend und sozial ungerecht. Die Bewegung fordert die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels, den Kohleausstieg bis 2030 und eine 100-prozentige Versorgung durch erneuerbare Energie bis 2035, außerdem drängt sie zum Beispiel auf die Einführung des Klimageldes und Verbindlichkeit bei den Klimazielen.

Weitere Informationen
"Fridays for Future" protestieren in Kiel. © NDR Foto: Moritz Mayer

"Fridays for Future": Proteste in vielen Städten in SH

Ob Lübeck, Neumünster oder Pinneberg: In zahlreichen Städten sind Demonstranten auf die Straße gegangen. Verkehrsbehinderungen waren die Folge. mehr

Tausende Menschen bei der "Fridays for Future"-Demo am Jungfernstieg in Hamburg © Christian Charisius/dpa Foto: Christian Charisius

"Fridays for Future": 15.000 Menschen bei Klima-Protest in Hamburg

So viele Teilnehmende zählte die Polizei - FFF sprach von 22.000. Am Jungfernstieg gab es Unterstützung von Herbert Grönemeyer und Silbermond. mehr

Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 15.09.2023 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Klimaschutz

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Die Fassade der Batteriefabrik Northvolt. © picture alliance Foto: Britta Pedersen

Drohende Insolvenz: Northvolt startet Sanierung in den USA

Der schwedische Batteriehersteller will mit dem Chapter-11-Verfahren neue Finanzmittel einwerben. mehr

Videos

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?