Angriffe im Roten Meer: Hapag-Lloyd-Schiffe nehmen langen Umweg
Wegen der Angriffe von Huthi-Rebellen im Roten Meer leitet die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd bis auf Weiteres Schiffe um die Südspitze Afrikas um. Am Freitag war ein Schiff der Reederei attackiert worden, am Montag gab es in der Region weitere Angriffe.
Mehrere Tausend Kilometer Umweg müssen die Containerschiffe von Hapag-Lloyd auf dem Weg von Südostasien nach Europa und umgekehrt in Zukunft in Kauf nehmen. Der kürzere Weg durch den Suezkanal und das Rote Meer ist bis auf weiteres tabu. Das hat die Hapag-Lloyd-Spitze bei einer Krisensitzung entschieden. Man werde erst dann wieder durch das Krisengebiet fahren, wenn Crews, Schiffe und Ladung sicher seien, so ein Sprecher zu NDR 90,3.
Fahrpläne geraten durcheinander
Auch andere Reedereien verzichten zunächst darauf, ihre Schiffe durch das Rote Meer zu schicken. Das bedeutet, dass die seit Monaten feststehenden Fahrpläne durcheinander geraten. Bei Hapag-Lloyd betrifft das bis Jahresende mindestens zwei Dutzend Frachter.
Kommt eine internationale Marine-Mission zustande?
Seit Wochen attackieren die vom Iran unterstützen Huthi-Rebellen im Jemen immer wieder Frachter, meist mit Raketen und Drohnen. Mindestens ein Schiff ist allerdings auch von den Rebellen entführt worden. Die USA versuchen unterdessen, eine internationale Marine-Mission aufzubauen. Ob sich Deutschland daran beteiligt, ist noch offen. Die Bundesregierung prüft noch eine entsprechende Anfrage der USA.
Probleme auch am Panamakanal
Neben dem Suezkanal gibt es auch am Panamakanal derzeit massive Probleme. Schon seit dem Frühjahr herrscht Dürre in Mittelamerika. Und damit gibt es auch nicht genügend Wasser im Panamakanal, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Aktuell dürfen nur noch halb so viele Schiffe wie üblich durch die Wasserstraße. Und die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd trifft das besonders, weil die Kanalverwaltung andere Reedereien bevorzugt.