Dürre und Huthi-Angriffe: Hapag-Lloyd nimmt langen Umweg in Kauf
Nach den Angriffen von Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer haben am Wochenende mehrere Reedereien ihre Frachter gestoppt. Darunter sind neben Hapag-Lloyd aus Hamburg auch MSC, Maersk und CMA CGM. Einige Schiffe nehmen jetzt einen wesentlich längeren Weg in Kauf.
Gleich zwei der wichtigsten weltweiten Handelsrouten sind gestört: Neben dem Suezkanal gibt es auch am Panamakanal derzeit massive Probleme. Schon seit dem Frühjahr herrscht Dürre in Mittelamerika. Und damit gibt es auch nicht genügend Wasser im Panamakanal, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Aktuell dürfen nur noch halb so viele Schiffe wie üblich durch die Wasserstraße. Und die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd trifft das besonders, weil die Kanalverwaltung andere Reedereien bevorzugt.
Suezkanal und Rotes Meer waren Alternative
Vor Kurzem hat Hapag-Lloyd deshalb damit begonnen, Schiffe umzuleiten. Statt durch den Panamakanal fahren Frachter jetzt anders herum um den Globus, entweder um die Südspitze Afrikas oder bis zuletzt auch durch das Mittelmeer und den Suezkanal. Aber seit den Angriffen der Huthi-Rebellen sind Schiffe im Roten Meer stark gefährdet.
Hapag-Lloyd schickt mehrere Schiffe um Afrikas Südküste herum
Am Freitagabend hatte sich Hapag-Lloyd deshalb entschlossen, vorerst alle Schiffe zu stoppen, die durch den Suezkanal fahren sollten. Am Montag kündigte die Hamburger Reederei an, mehrere Schiffe über das Kap der Guten Hoffnung umzuleiten. "Dies wird so lange geschehen, bis die Passage durch den Suezkanal und das Rote Meer für Schiffe und ihre Besatzungen wieder sicher ist", sagte ein Sprecher. MSC teilte seinen Kunden mit, dass MSC-Schiffe den Suezkanal in Richtung Osten und Westen nicht befahren werden, bis die Passage durch das Rote Meer sicher ist.
Dass sich die Lage am Panamakanal schnell entspannt, ist unterdessen nicht absehbar. Ab Februar dürfen dort wegen der Dürre noch weniger Schiffe durchfahren.