Dürre und Huthi-Angriffe: Hapag-Lloyd nimmt langen Umweg in Kauf

Stand: 18.12.2023 15:52 Uhr

Gleich zwei der wichtigsten weltweiten Handelsrouten sind gestört: Neben dem Suezkanal gibt es auch am Panamakanal derzeit massive Probleme. Schon seit dem Frühjahr herrscht Dürre in Mittelamerika. Und damit gibt es auch nicht genügend Wasser im Panamakanal, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Aktuell dürfen nur noch halb so viele Schiffe wie üblich durch die Wasserstraße. Und die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd trifft das besonders, weil die Kanalverwaltung andere Reedereien bevorzugt.

Suezkanal und Rotes Meer waren Alternative

Vor Kurzem hat Hapag-Lloyd deshalb damit begonnen, Schiffe umzuleiten. Statt durch den Panamakanal fahren Frachter jetzt anders herum um den Globus, entweder um die Südspitze Afrikas oder bis zuletzt auch durch das Mittelmeer und den Suezkanal. Aber seit den Angriffen der Huthi-Rebellen sind Schiffe im Roten Meer stark gefährdet.

Hapag-Lloyd schickt mehrere Schiffe um Afrikas Südküste herum

Am Freitagabend hatte sich Hapag-Lloyd deshalb entschlossen, vorerst alle Schiffe zu stoppen, die durch den Suezkanal fahren sollten. Am Montag kündigte die Hamburger Reederei an, mehrere Schiffe über das Kap der Guten Hoffnung umzuleiten. "Dies wird so lange geschehen, bis die Passage durch den Suezkanal und das Rote Meer für Schiffe und ihre Besatzungen wieder sicher ist", sagte ein Sprecher. MSC teilte seinen Kunden mit, dass MSC-Schiffe den Suezkanal in Richtung Osten und Westen nicht befahren werden, bis die Passage durch das Rote Meer sicher ist.

Dass sich die Lage am Panamakanal schnell entspannt, ist unterdessen nicht absehbar. Ab Februar dürfen dort wegen der Dürre noch weniger Schiffe durchfahren.

 

Weitere Informationen
Der Containerfrachter "Al Jasrah" wird im Juni 2020 am Terminal Burchardkai entladen. © Axel Heimken/dpa

Frachter im Roten Meer attackiert: Hapag-Lloyd stoppt Schiffe

Nach dem Angriff auf die "Al Jasrah" fordert der Reederverband einen Schutz der zivilen Schifffahrt im Roten Meer vor den Huthi-Rebellen. (16.12.2023) mehr

Der Panama-Kanal. © picture alliance / ZUMAPRESS.com | La Nacion Foto: La Nacion

Dürre und Stau am Panamakanal: Hapag-Lloyd sucht Alternative

Die Dürre in Mittelamerika wirkt sich indirekt auch auf die Schifffahrt in Hamburg aus. Die Reederei Hapag-Lloyd überlegt Konsequenzen. (29.08.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 18.12.2023 | 07:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Schifffahrt

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Der Feldstraßenbunker auf St. Pauli, auch Grüner Bunker genannt, aus der Volgelperspektive. © picture alliance / ABB |

Grüner Bunker auf St. Pauli: Von heute an kann ihn jeder erkunden

Nun ist der umgebaute Weltkriegsbunker im Hamburger Stadtteil St. Pauli für alle zugänglich. Mehr als 400 Gäste kamen zur Eröffnungsfeier am Mittwoch. mehr