Altonas Bezirksamtsleiterin fordert Fahreignungstests für Senioren
Die Bezirksamtsleiterin von Altona, Stefanie von Berg (Grüne), hat regelmäßige Fahrtauglichkeitsuntersuchungen für Fahrerinnen und Fahrer im höheren Alter gefordert. Schon oft kam es in der Waitzstraße im Hamburger Stadtteil Groß Flottbek zu Unfällen mit Seniorinnen und Senioren am Steuer.
Das hat es in der Waitzstraße schon mehrfach gegeben: Plötzlich rast ein Wagen über den Gehweg und kracht in ein Schaufenster. Auffallend oft haben Seniorinnen und Senioren in der Waitzstraße Gas- und Bremspedal miteinander verwechselt. Erst kurz vor Weihnachten ist das wieder passiert, als ein 77-jähriger Mann statt rückwärts zu fahren nach vorne schoss, dabei einen Hunderte Kilo schweren Betonpoller mitnahm und erst kurz vor dem Schaufenster eines Cafés zum Stehen kam. Von Berg sieht ältere Menschen daher als Risikogruppe im Straßenverkehr und forderte deshalb im Gespräch mit NDR 90,3 regelmäßige Gesundheits-Checks für Fahrerinnen und Fahrer im höheren Alter.
Verpflichtende Gesundheitstests alle zwei Jahre
Nachlassende Sehschärfe und Gehör, eingenommene Medikamente und auch Herz-Kreislauferkrankungen sollten ab dem 70. Lebensjahr alle zwei Jahre auf den Prüfstand, findet sie. Außerdem spricht sich die Bezirkschefin für einen verpflichtenden Fahreignungstest ab 70 Jahren aus.
ADAC setzt auf freiwillige Fahrstunden
Eine Testpflicht wäre unfair, meint dagegegn der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC). Auch im hohen Alter seien viele Menschen noch fit am Steuer. Der ADAC bietet in Hamburg aber freiwillige Fahrstunden und einen sogenannten Fahr-Fitness-Check für ältere Menschen an. Während der 45-minütigen Fahrt überprüft ein Fahrlehrer oder eine Fahrlehrerin die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden. Die Testergebnisse werden nicht an die Behörden weitergegeben. Mehr als 100 Seniorinnen und Senioren jährlich nutzen das Angebot. Darüber hinaus gibt es auch auf Internetseite hamburg.de.