Das Reeperbahn Festival in Hamburg: Das Tor zur Musikwelt
Konzerte in Clubs - aber auch in Michel und Elbphilharmonie
Von eher ungewöhnlichen bis zweckentfremdeten Orten - wie dem Foyer einer Bank oder einer Table-Dance-Bar - bis hin zu altehrwürdigen Clubs, von sehr klein bis mittelgroß, von wunderschön zu liebenswürdig heruntergerockt: Die Mischung der Konzertlocations ist sehr speziell. 2015 gab es die ersten Festival-Konzerte in der St. Michaelis Kirche: Auf den ersten Blick schien das undenkbar oder zumindest fragwürdig. Seit dem ersten Konzert mit William Fitzsimmons ist aber klar, dass auch Pop- oder Rockkonzerte im Michel möglich sind und vom Publikum gern besucht werden. Das Wahrzeichen Hamburgs gehört mittlerweile fest mit zu den Konzertstätten des Reeperbahn Festivals.
Seit 2017 finden auch in der Elbphilharmonie Festival-Konzerte statt, was die Veranstaltung nochmals aufgewertet hat. Die St. Pauli Kirche und die Kiez-Theater sind ebenfalls besondere Spielorte - traditionelle Clubs wie das Molotow, das Knust oder das Uebel & Gefährlich im Feldstraßenbunker bilden aber den Kern des Festivals.
Die kleinste Festival-Bühne steht auf dem Spielbudenplatz: der N-JOY Reeperbus. Hier geben Musikerinnen und Musiker mit reduzierten Akustik-Auftritten auch Konzerte für Fans ohne Festivaltickets. Auch das Heiligengeistfeld gehört seit 2017 mit zum Festivalgelände. Spätestens durch Corona hat sich gezeigt, dass weitere Open-Air-Flächen wichtig und sinnvoll sind.
St. Pauli im Wandel
Wie sich das Festival über die Jahre verändert hat, so hat es auch der Kiez selbst. Alte Häuser wurden abgerissen, neue Bauten entstanden - wie das Klubhaus St. Pauli, das seit 2015 allein schon fünf Konzert-Locations beheimatet. Erfahrene Musikfans konnten über die Jahre aber auch das Clubsterben miterleben - zum Beispiel bei der Hasenschaukel.
Beliebte Show von MTV-Legende Ray Cokes
Eine der beliebtesten Shows und Traditionen des Festivals: "Ray’s Reeperbahn Revue" im Schmidt Theater mit der Moderatoren-Legende Ray Cokes (Ex-MTV). An jedem Festivaltag bietet Cokes allerbeste Unterhaltung, bei der auch das Publikum nicht verschont bleibt - das wiederum steht dafür auch gern in einer langen Warteschlange. Corona-bedingt mussten die Shows 2020 und 2021 ausfallen. Hoffentlich macht der Mann nach Corona wieder mit, zu schade wäre es, diese feste Institution nicht mehr dabei zu haben.
Auch Kunst, Literatur und Filme zu entdecken
Auf dem Reeperbahn Festival gibt es aber nicht nur jede Menge Musik zu entdecken und zu erleben - sondern auch Kunst- und Fotoausstellungen, Literatur und Filme. Ein fester Bestandteil ist zudem die Flatstock Europe Poster Convention. Die Siebdruckkunstwerke der Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt sind sehr beliebt, als Souvenir nehmen sich viele die liebevoll entworfenen Konzertplakate mit nach Hause.
- Teil 1: Von der Idee zur Verwirklichung
- Teil 2: Konzerte in Clubs - aber auch in Michel und Elbphilharmonie
- Teil 3: Sehen und gesehen werden: Wichtiger Treffpunkt für Musikindustrie