Funk-Legende Maceo Parker ist 80 geworden
Der Saxofonist Maceo Parker spielte mit zahlreichen Größen der Musikbranche und prägte mit seinem präzisem, rhythmischen Sound den Funk über die Jahrzehnte. Am Dienstag ist er 80 Jahre alt geworden.
James Brown, George Clinton, Prince oder Bands wie Funkadelic und Parliament - Sie alle haben eins gemeinsam: Maceo Parker spielte bei ihnen mit. Auch Musiker und Musikerinnen aus anderen Genres nahmen seine Expertise in Anspruch, darunter James Taylor oder die Red Hot Chili Peppers. Und auch als Solo-Künstler ist er überaus erfolgreich, seine Alben standen regelmäßig an der Spitze der Jazz-Charts.
Credo von Maceo Parker: Zwei Prozent Jazz, 98 Prozent Funk
2 Prozent Jazz, 98 Prozent Funk - das Credo von Maceo Parker, das er regelmäßig bei seinen oft über dreistündigen Konzerten einlöste. Jazz - ja, aber nicht zum Stillsitzen. Es geht um Tanzen, Lachen, Party - oder eben anders gesagt: Funk.
Maceo Parker stammt aus North Carolina, Jeder spielte in der Familie ein Instrument. Er war acht, da hatte er mit seinen beiden Brüdern die erste Band und schon früh hatte er eine klare Vorstellung von seinem eigenen Sound: groovy, und auf den Punkt, orientiert an den Bläsern bei Ray Charles.
Schicksalhafte Begegnung mit James Brown
Mit 20 hatte er dann die schicksalhafte Begegnung, die alles weitere bestimmen sollte. Er und sein Bruder Melvin heuerten bei James Brown an, Melvin als Schlagzeuger, er als Tenorsaxofonist, wie er beim Radiosender Five Count erzählte: "'Spielst Du Bariton-Saxofon? - ich antwortete: 'Jjjjaaaaaaaahhhh Sir.' Dann fragte er mich: 'Hast du eines?' Und ich antwortete nochmal: 'Jjjjjaaaaaah, Sir.' - 'Paß auf', sagte er, 'du bekommst ein Bariton Saxofon und den Job kriegst du auch' - dann gab er mir die Hand. Das war der Anfang von dem 'Maceo, Blow Your Horn'-Ding."
Das "Maceo, Blow Your Horn"-Ding ging in Pop-Geschichte ein
Das "Maceo, Blow Your Horn"-Ding ging in die Pop-Geschichte ein. James Browns oft wiederholter Appell an seinen jungen Saxofonisten, dem Song mit einem Solo noch einen Extra-Schub zu geben. Nach Streitereien trennte sich James Browns komplette Band von ihrem Boss und machte ohne ihn weiter - das Album "Maceo & All The King’s Men" von 1970 gilt als Funk-Perle, eine Fundgrube an Samples für viele Hip-Hop-Künstler.
Als später in den 70ern die nächste Funk-Generation mit George Clinton, Parliament oder Funkadelic antrat, kamen zwar Synthesizer und spacige Sounds dazu, aber auf die bewährten Bläser konnte man nicht verzichten, am wenigsten auf Maceo Parkers Saxofon wie etwa bei Parliaments "Mothership Connection"
Erstes Sola-Album schlägt 1990 voll ein
Das erste Maceo-Parker-Solo-Album erschien 1990 und schlug voll ein - "Roots Revisited" mit seiner Mischung aus Funk, Gospel und Swing blieb wochenlang an der Spitze der Jazz-Charts. Die nächste Etappe in Sachen Funk war Prince, mit dem er ganze zehn Alben einspielte und der hier die alte Losung vom Publikum rufen läßt: "Maceo, Blow Your Horn!"
Ob als Sideman der Crème de la Crème des Pop, Soul und Funk oder als erfolgreicher Solo-Künstler, Maceo Parker blickt mit 80 Jahren auf ein erfülltes Leben zurück - nachzulesen in seiner 2013 veröffentlichten Autobiografie, deren Titel lautet übrigens: "98 % Funky Stuff!"