"Forget me Nots": Patrice Rushen eröffnet Oldenburger Kultursommer
Das Markenzeichen des Oldenburger Kultursommers sind die großen Konzerte auf dem Oldenburger Schlossplatz - in diesem Jahr mit viel Musik aus den USA. Außerdem: Theater, Lesungen, Open-Air-Kino und Kinderprogramm.
Patrice Rushen rockt die Massen. Vor allem ihr Hit "Forget me Nots" - bekannt aus dem Film "Men in Black" - dürfte vielen im Ohr sein. Die Weltklasse-Jazzpianistin und Sängerin aus Los Angeles hat bereits mit Größen wie Herbie Hancock und Stevie Wonder zusammengearbeitet. Die anderen Konzerte ihrer Europatournee in Paris, London und Monaco sind bereits ausverkauft. Wer sie beim Oldenburger Kultursommer sehen will, braucht keine Eintrittskarte. Wie sie kommen auch die meisten anderen Bands beim Kultursommer in diesem Jahr aus den USA, sagt Bernt Wach vom lokalen Veranstalter Kulturetage. "Die Besucher erwartet dort eine spannende Mischung quer durch den amerikanischen Kontinent - und zwar nicht von Ostküste zur Westküste, sondern durch die verschiedenen Musikrichtungen, teils traditionell, teils aktuell", erklärt der Veranstalter.
Musikalischer Schwerpunkt: USA
Viele der Künstlerinnen und Künstler seien gerade in Europa auf Tournee. Michelle David aus New York City singt Soul, die Gruppe Kennedy Administration mischt Funk, Rock und Rap. Welshly Arms aus Cleveland sind vor allem bekannt durch ihre Filmmusik aus Power Rangers, durch den Song "Legendary". An zehn Tagen hintereinander pulsiert das Leben auf dem Schlossplatz bei den großen Konzerten. Oft spielen Oldenburger Bands als Vorgruppen. Drei von ihnen haben einen Bandcontest der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg gewonnen. Das sind die Bands: Neustadt Keller, Weather The Storm und Nackt.
Wermutstropfen: Nur zehn Tage Kultursommer
Ein Wermutstropfen: Mit den Jahren wird der Kultursommer immer kürzer. Von früher vier Wochen ist er langsam auf zwei Wochen und mittlerweile auf zehn Tage zusammengeschrumpft. Bei steigenden Kosten ist der Zuschuss der Stadt seit 2018 gleich geblieben, sagt Wach. "Das tut uns allen sehr weh und wir werden uns jetzt im Herbst mit der Stadtverwaltung zusammen setzen und nach Wegen suchen, damit sich das wieder verbessert. Das darf nicht so weiter gehen."
Wer in der Demokratie einschläft
Aber in der nun also kürzeren Zeit ist der Kultursommer vollgepackt mit Kindertheater, Open-Air-Kino und auch Lesungen: Deren Bandbreite reicht von Krimis aus der Welt des Fußballs bis zu Texten zur Demokratie, erzählt Ralf Selmer von der Kulturetage. "Im Karl Jaspers Haus machen wir in Zusammenarbeit mit der Karl Jaspers Gesellschaft noch eine Lesung über Hannah Arendt und den Briefwechsel von Hannah Arendt mit Freundinnen. Und auch das passt natürlich wunderbar in das Gesamtthema: 'Wer in der Demokratie einschläft, wacht in der Diktatur auf.'"
Publikumsrenner "Sommernachtstraum" wieder im Programm
Die Kulturetage lässt auch einen Klassiker wieder aufleben: den "Sommernachtstraum" von Shakespeare zwischen den Beeten und uralten Bäumen im Oldenburger Schlossgarten. Vor mehr als zwanzig Jahren hat die Kulturetage das Stück bereits aufgeführt. Die Fassung war damals über Jahre ein Publikumsrenner - jetzt hat Bernt Wach die Neuauflage auf die heutige Zeit zugeschnitten. "Es ist komplett anders - bis auf eine Tatsache: dass das Stück von Shakespeare ist, damals wie heute. Denn das Geniale an Shakespeare ist: Man kann dort sehr viel hineinlegen", betont der Veranstalter. Unter dem Hauptthema Liebe gehe es so auch um Schwarz-Weiß-Denken und fehlende Liebe zur Natur. Insgesamt also ein Kultursommer von nur zehn Tagen, aber die haben es in sich.
"Forget me Nots": Patrice Rushen eröffnet Oldenburger Kultursommer
Markenzeichen des Festivals sind die großen Konzerte auf dem Oldenburger Schlossplatz - dieses Jahr mit Schwerpunkt USA.
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Schlossplatz Oldenburg und andere
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26122 Oldenburg