60 Jahre Scorpions: Von Sarstedt in die Welt
Großer Bahnhof in Sarstedt. In der Kleinstadt südlich von Hannover hat Rudolf Schenker die Band gegründet. Jetzt ist der Eintrag ins Goldene Buch fällig geworden - auch zur Überraschung der Band.
An Mittagsruhe ist im Zentrum in Sarstedt nicht zu denken. Um 12 Uhr fahren die Scorpions am Sonnabend vor, um sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen. Bürgermeisterin Heike Brennecke ist stolz, die weltberühmte Rockband im Rathaus begrüßen zu dürfen: "Liebe Scorpions, lieber Rudolf Schenker, schön, dass ihr hier seid. Das ist mit eurem Besuch hier ein großer Tag für unsere Stadt, ein 'Moment Of Glory'".
Bandgründer und Gitarrist Rudolf Schenker wächst in den frühen 50er-Jahren in Sarstedt auf. Erstmals nach langer Zeit kommt er in die Stadt am Fluss Innerste zurück und ist überwältigt: "Ich habe gedacht, wir kommen hierher zum Rathaus, gehen die Treppen hoch, schreiben ins Buch und fahren wieder zurück. Einen solchen Aufwand und Resonanz hatten wir uns nicht gedacht." Hunderte Fans warteten geduldig zwei Stunden lang in der Hoffnung, Autogramme und Selfies zu bekommen, während die gesamte fünfköpfige Band im Rathaus Auskunft über weitere Pläne gibt. Schon am 15. März werden die Scorpions in Mittelamerika auftreten, genauer: in Mexiko. "Dann geht es weiter nach Kolumbien, Chile, Argentinien und Brasilien und so weiter", erzählt Schenker.
Scorpions Sänger Klaus Meine fit für Tour und Bandjubiläum
Nach einer Woche Probe im hiesigen Peppermint Park Studio ist auch Klaus Meine froh, dass alle Bandmitglieder jetzt wieder fit sind. Wegen einer Blutvergiftung, die sich Schlagzeuger Mickey Dee zugezogen hatte, mussten einige Auftritte in Las Vegas verschoben werden. "Insofern sind wir froh, dass Mickey jetzt wieder auf den Beinen ist", sagt Sänger Klaus Meine, "das sieht alles ganz gut aus."
Sollte also alles nach Plan laufen, werden die Scorpions bestens eingespielt sein, wenn sie zum 60. Bandjubiläum am 5. Juli ihr einziges Deutschlandkonzert im bereits ausverkauften Stadion von Hannover spielen werden. Ob das dann der krönende Abschluss der einzigartigen Karriere der Band aus Sarstedt sein wird, lässt der Sänger aber noch offen: "Ich wundere mich auch jedes Jahr wieder, dass unsere Agenten kommen und fragen: Was würdet ihr davon halten? Wir würden gerne da und da und da spielen, und wir müssen immer nur ja sagen oder vielleicht auch mal auf die Bremse treten und sagen: Wir müssen jetzt nicht zum wievielten Mal die halbe Welt bespielen. Man muss schon die Energie und die Kräfte einteilen. Wir haben auch dieses Jahr wie auch schon 2024 um die 40 Shows, die wir spielen. Das ist nicht ohne, und das muss man erstmal umgesetzt haben und dann reden wir darüber, wie es weitergeht."
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