In Kiel: So hat sich Martin Grubinger vom SHMF verabschiedet
Mit eigenen Konzerten soll ab September endgültig Schluss sein, plant Martin Grubinger. So wurde seine Show in der Kieler Wunderino Arena am Montag zur großen Abschiedsparty vom SHMF. Dabei hat ein enger Freund als Special Guest überrascht.
Martin Grubinger hatte bei seinem letzten Konzert bei einem Schleswig-Holstein Musikfestival freie Bahn, wie er erzählt: "Ich konnte entscheiden: Was möchtest du machen? Wen möchtest du einladen? Welche Freunde möchtest du noch dazu nehmen?" Der Perkussionist entschied sich für Max Mutzke.
Max Mutzke: "Menschen werden das noch lange im Herzen tragen"
Tatsächlich verbindet Grubinger eine enge Freundschaft mit Mutzke, der gleich fünf Songs zum Abschiedskonzert beisteuerte und zeigte, welch Soul, Rhythmusgefühl und stimmliche Kraft in ihm steckt. Grubinger und das Publikum waren begeistert. Der Sänger prophezeite vor dem Konzert: "Ich weiß, dass die Menschen, die heute hier sein werden, das noch lange im Herzen tragen werden. Was hier heute auf der Bühne passiert, habe ich noch nirgendwo gesehen und ich weiß, es wird auch nicht nochmal so schnell so etwas geben."
Er sollte recht behalten, denn das, was Grubinger mit seinem "Percussiv Planet Ensemble" auf der Bühne zeigte, war absolut perfekt. Bei Musik im 7/8-Takt konnte allerdings nicht jeder mitschnippen. "Da merkt man irgendwie, dass einem die Off-Beats vielleicht nicht so ins Blut übergehen wie der normale 4/4-Takt", erzählt eine Zuschauerin danach schmunzelnd.
Martin Grubinger will jetzt Geschichte studieren
Es gab aber auch die ganz leisen Momente, bei denen man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Dazu Schlagzeugparts, bei denen die gesamte Wunderino Arena erzitterte, und Stücke, bei denen Grubinger alles an Kraft und Können hineinsteckte, was ging.
Jetzt hört er auf, sein letztes Konzert beim Schleswig-Holstein Musikfestival war eines der seiner letzten Konzerte überhaupt. Grubinger will Geschichte studieren und endlich gemeinsam mit seiner Frau Konzerte besuchen. Er ist glücklich, wie er jüngst im österreichischen Fernsehen erklärte: "Ich bin mit mir total im Reinen. Deswegen war für mich immer klar: Ich werde das ganz intensiv machen. Auch in der Vorbereitung, bei den Proben, beim Üben. Aber in dem Moment, wo es nicht mehr geht oder wo ich das nicht mehr möchte, werde ich nicht mehr auf der Bühne stehen."
Publikum in der Wunderino Arena: Begeistert und traurig zugleich
Das Publikum in Kiel war gestern über die Maßen begeistert und traurig zugleich. Eine Zuschauerin brachte es so auf den Punkt: "Das beste Konzert, das ich seit langem erleben durfte. Sehr emotional und ganz besonders."
Martin Grubiger hört natürlich nicht auf, Musik zu machen. Er ist weiter Professor am Mozarteum in Salzburg und hat, wie er sagt, noch viele musikalische Pläne in der Schublade. Nur mit Konzerten ist ab September endgültig Schluss.