Motto "Neues entdecken!": "Gezeitenkonzerte" in Ostfriesland
Zum elften Mal veranstaltet die Ostfriesische Landschaft die "Gezeitenkonzerte". Acht Wochen lang gibt es Konzerte in Burgen, Dorfkirchen und an anderen Orten zwischen Emden und Dangast, Norden und Bad Zwischenahn.
Hochemotional, etwas nachdenklich, aber auch optimistisch - so charakterisiert der Pianist und künstlerische Leiter Matthias Kirschnereit das Eröffnungskonzert in Emden mit Sinfonien von Robert Schumann und Edvard Grieg. "Ich glaube ein idealer Startschuss, um jetzt acht Wochen fantastische, hochkarätige Musik bei den 'Gezeitenkonzerten' zu erleben." Kirschnereit selbst spielt den Auftakt zusammen mit der Nordwestdeutschen Philharmonie.
Cello, Klavier und Pantomime, eine ungewöhnliche Kombination
Die Ostfriesische Landschaft bietet 39 Konzerte in zwei Monaten - alles unter dem Motto: "Neues entdecken!". Da begegnen sich Instrumente und Stile, die man sonst nicht zusammen hört. Zum Beispiel Barock-Musik und Jazz gespielt auf Viola da Gamba und Saxofon, betont Kirschnereit. "Wir haben ungewöhnliche Werke, ungewöhnliche Instrumentalkombinationen, eben drei Flügel und zwei Schlagzeuger. Ich glaube, das hat es auf der Welt in dieser Form noch überhaupt nicht gegeben, und dann ein Duo Cello und Klavier mit Pantomime. Es ist eine ganz bunte Mischung auch natürlich die Genres, von Barockmusik bis hin zum Crossover zum Jazz."
Helge Schneider gefällt "Arbeitskleidung" als Torero
Einige Programme verbinden Wort und Musik. Diesen Gast würde man nicht gerade bei einem Klassikfestival erwarten: Helge Schneider präsentiert sich zusammen mit seiner Band in Aurich als Torero. Nicht etwa, weil er so mutig wäre, sondern, weil ihm, wie er sagt, die Arbeitskleidung so gut gefällt. Kirschnereit freut sich, dass er ihn für das Festival gewinnen konnte. "Ich finde, er ist ein so sensationeller Musiker. Genauso, wie zum Beispiel Christian Ehring, den ich in Hamburg singend und am Klavier erlebt habe. Das fand ich so wunderbar, dass ich ihn angesprochen habe, ob er nicht ein Musikprogramm für die "Gezeitenkonzerte" zusammenstellen kann. Das sind wirklich ganz neue Farben, die wir in diesem Jahr unserem Publikum bieten."
Junge "Gipfelstürmer" mit unverbrauchter Energie
Zu den "Gezeitenkonzerten" kommen auch Prominente aus der Klassikwelt, wie die Grande Dame des Pianos, Elisabeth Leonskaja, der Klarinettenvirtuose David Orlowsky und die italienische Stargeigerin Anna Tifu. Außerdem werden in diesem Jahr besonders viele junge Musikerinnen und Musiker auftreten. Vielleicht die großen Namen der Zukunft. Wie das Trio Orelon. Beim Festival werden sie „Gipfelstürmer“ genannt. In diesem Jahr gibt es zehn Gipfelstürmerkonzerte, statt sonst sechs oder sieben. Das komme beim Publikum an, so Kirschnereit. "Diese jungen Leute legen oftmals eine unverbrauchte Energie und einen unverbrauchten Enthusiasmus an den Tag. Davon kann sich so manch Arrivierter eine Scheibe abschneiden.
Günstige Karten auf allen Plätzen für junges Publikum
Das Klassikfestival fördert nicht nur junge Talente, es möchte auch ausdrücklich junge Besucher ansprechen. Studierende und Schülerinnen und Schüler bekommen Karten für 5,50 Euro – auf allen Plätzen, betont der organisatorische Leiter Raoul-Philip Schmid. "Wir wollen natürlich die jungen Leute mit einem tollen Erlebnis begeistern und wenn man ganz hinten im Rang sitzt, ist das natürlich ein ganz anderes Erlebnis, als wenn man vorn in der ersten Reihe sitzen kann und Topstars, wie Helge Schneider oder Götz Alsmann oder ein tolles Sinfonieorchester erleben kann."
Schwimmende Bühne im Binnenhafen von Leer
Die Konzertorte sind gleichmäßig über die Ostfriesische Halbinsel verteilt. Und es gibt auch neue Spielstätten, ein Höhepunkt: Das Festival richtet eine schwimmende Bühne im Binnenhafen von Leer ein - für ein Konzert des Bläserquintetts Canadian Brass.
Motto "Neues entdecken!": "Gezeitenkonzerte" in Ostfriesland
Das Festival bietet Musik und mehr in Ostfriesland - zwischen Emden und Dangast, Norden und Bad Zwischenahn.
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Kirchen, Burgen, Höfe und andere Orte zwischen Emden und Dangast, Norden und Bad Zwischenahn