Weltoffen und abwechslungsreich: Musikfest Bremen gestartet
Beim Musikfest Bremen gibt es einen bewährten Mix aus Klassik, Jazz, Tango, Weltmusik, Alter Musik und mehr. Bis zum 9. September finden sich 42 Veranstaltungen an 31 Orten in Bremen, Bremerhaven und im Umland.
Nein, das Musikfest Bremen beginnt nicht mit Mozarts "Kleiner Nachtmusik", sondern traditionell gibt es eine "Große Nachtmusik" rund um den historischen Bremer Marktplatz mit seinen alten Kirchen und Bürgerhäusern. Da herrscht zum Auftakt kurz vor 19 Uhr eine gespannte Atmosphäre.
Gleich beginnen die Konzerte. Ja, Sie haben richtig gelesen: Konzerte in der Mehrzahl! Diese "Große Nachtmusik" zur Eröffnung muss man erlebt haben: 21 Konzerte à 45 Minuten in zehn Spielstätten und drei Zeitschienen. Drei kann jeder Besucher nach eigenem Gusto auswählen. Ich starte im Schütting, sonst Sitz der Handelskammer. Da lässt der blutjunge Pianist Roman Borisov seine Finger bei Rachmaninow und Godowski über die Tasten fliegen, unglaublich fokussiert, mit delikater Klanggestaltung: Atemberaubend!
Musikfest Bremen ohne stilistische Grenzen
Zur selben Zeit als Roman Borisov im Schütting spielt, laufen im St. Petri Dom, in der Unser Lieben Frauen Kirche oder im Rathaus ebenfalls Konzerte, Orchester-, Chor-, Kammermusik durch die Jahrhunderte. Mein nächster Ort ist die Glocke: Da bin ich vom Budapest Festival Orchestra unter Ivan Fischer begeistert. Monteverdi, 17. Jahrhundert, höre ich auch nicht alle Tage in einem Sinfoniekonzert. Die Budapester kontrastieren das mit Musik von Ligeti und mit Klezmer und ungarischer Volksmusik. Eine sehr gute Idee!
"Von der musikalischen Vesper alla veneziana, nach Monteverdi-Art bis hin zu 'Il Trovatore', Opera italiana, des großen Verdi-Trilogie-Zyklus als Abschluss - ist alles dabei, die komplette Speisekarte eigentlich", sagt Intendant Thomas Albert. Wie ein exquisites Menü versteht der Intendant sein Musikfest Bremen. Stilistische Grenzen? Auf keinen Fall! Bekanntes trifft auf Unbekanntes, Klassik auf Jazz oder Alte Musik und mehr. "Es ist natürlich die komplette Musikgeschichte - durchseucht von den italienischen Impulsen der Renaissance und auch davor", so Albert.
Viele Konzerte mit italienischen Einflüssen
Deshalb gibt es in den kommenden drei Wochen viele Konzerte, die einen italienischen Einfluss in der Musik zeigen oder die von italienischen Künstlern gestaltet werden. Da kommen etwa die Ensembles Zefiro und Il Giardino Armonico - oder Jérémie Rhorer und Le Cercle de l'Harmonie vervollständigen die Verdi-Trilogie mit dem "Troubadour" auf Original-Instrumenten. "Und ohne Kontrapunkt läuft sowieso gar nichts, das finden wir dann in dem roten Faden bei Bach", sagt Thomas Albert. Bach trat 1723, vor 300 Jahren also, seine Stelle als Thomas-Kantor in Leipzig an. Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent bringen die h-Moll-Messe, und Vox Luminis kommt mit dem Magnificat von 1723.
Zurück zur "Großen Nachtmusik", 22 Uhr, Innenhof der Nord/LB, Open Air. Sistanagila heißt ein Ensemble aus israelischen und iranischen Musikern aus Berlin. Sie wollen durch die Musik eine Brücke bauen. Unglaublich berührende Musik, eine tolle Stimmung! Ein gelungener Auftakt für drei Wochen spannende Musik in und um Bremen.
Weltoffen und abwechslungsreich: Musikfest Bremen gestartet
Bis zum 9. September gibt es beim Musikfest Bremen einen bewährten Mix aus Klassik, Jazz, Tango, Weltmusik, Alter Musik und mehr.
- Art:
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Diverse Veranstaltungsorte
- Kartenverkauf:
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- Hinweis:
- Programm und Veranstaltungsorte: https://www.musikfest-bremen.de/programm