NDR Kultur Foyerkonzert hat in Braunschweig gastiert
Die Burg Dankwarderode am historischen Burgplatz in Braunschweig war Ort des Foyerkonzerts von NDR Kultur. Zu Gast waren Lauma Skride Klavier, ihre Schwester Baiba Skride an der Geige und am Cello Harriet Krijgh.
Es funkelt Blattgold an den Wand- und Deckenmalereien im Saal der Burg Dankwarderode in Braunschweig. Angestrahlt von nicht minder funkelnden mächtigen Kronleuchtern aus Messing. Im selben Maße wie der Raum glitzert und brilliert die Musik auf dem kleinen Podium, auf dem drei hervorragende Musikerinnen ihre Töne glänzen lassen.
Sie sind das sprichwörtlich eingespielte Trio: Lauma Skride Klavier, ihre Schwester Baiba Skride, Geige und Harriet Krijgh am Cello. Sie kennen sich seit Jahren. Ihre Darbietung ist makellos, glasklar und differenziert, dabei aber nie statisch, sondern immer emotional und feinfühlig, aber nicht zu dick aufgetragen. Ganz gleich ob es Mozart, Mendelssohn oder Brahms ist.
Viel Raum für kurzweilige Gespräche beim Foyerkonzert
Ein wunderbarer musikalischer Abend, der neben großartiger Musik auch viel Raum für kurzweilige Gespräche bietet. Das NDR Kultur Foyerkonzert ist ja wie stets ein Gesprächskonzert. Ehrfürchtiges Stauen macht sich im Publikum breit, als Moderator Ludwig Hartmann mit Harriet Krijgh über ihr Instrument spricht. Das Cello wurde 1734 gebaut - und ist mehrere Millionen Euro Wert. "Ist es auch eine Belastung, oder ist es nur schön?" Möchte Ludwig Hartmann wissen. "Wenn man zu viel drüber nachdenkt ist es natürlich ein Wahnsinn mit so einem so wertvollen Ding da durch die Gegend zu fahren. Aber irgendwann vergisst man das auch - und natürlich ist man super vorsichtig. Ich behandle das fast besser wie mich selber", antwortet Harriet Krijgh und lacht.
Ein Konzertabend voller unterhaltsamer Anekdoten: Nicht weniger vorsichtig, so wird im Gespräch klar, muss auch Geigerin Baiba Skride mit ihrem Instrument umgehen. Ihre Violine stammt aus Antonio Stradivaris legendärer Geigenwerkstatt. Sie erfordert, auch wenn sie gerade nicht gespielt wird, sehr viel Zuwendung und Pflege. Der größte Feind für das Holz nämlich ist die Trockenheit, verrät Baiba Skride: "Dann gibt es so ein Gummiteil, was man ins Wasser stellt, damit es sich vollsaugt. Dann kann man das ins Instrument reintun. Man kann natürlich auch einfach die Badezimmertür aufmachen und die heiße Dusche anlassen."
Sündhaft teure Instrumente mit unglaublichem Potential
So gut die wertvollen Instrumente für sich genommen sind - zum Leben erweckt werden müssen sie natürlich in den richtigen Händen. In Kombination mit Lauma Skrides Klavierspiel entlocken die beiden Streicherinnen beim Konzertieren den sündhaft teuren Instrumenten ihr unglaubliches Potential.
Bei diesem Foyerkonzert on Tour spielen sie und die beiden Streicherinnen wie bei Kammerkonzerten üblich vom Blatt. Und den Zuhörerinnen und Zuhörern dürfte dieses Detail freilich egal sein. Denn der Qualität der Musik tut das alles natürlich überhaupt keinen Abbruch.
Das ganze Foyerkonzert on tour mit den Schwestern Skride und Harriet Krijgh können Sie in voller Länge am 6. November um 11.00 Uhr auf NDR Kultur hören.