CD Cover: Benedict Kloeckner - A. Dvorak: Cellokonzert mit © Berlin Classics

Musik für die Seele: Benedict Kloeckner spielt Dvořák

Stand: 29.09.2024 06:00 Uhr

Der Cellist Benedict Kloeckner hat Dvořák berühmtes Cellokonzert in ein eigenes Programm eingebettet. Auf seinem neuen Album befinden sich auch eigene Arrangements von Liedern und eine Polonaise, die erst spät wiederentdeckt worden ist.

von Raliza Nikolov

Dvořáks Polonaise wird viel zu selten gespielt - das ist Dvořák pur, in wenigen Minuten kann man eintauchen in eine hochromantische Welt. Es ist ein herrliches Stück, in dem Dvořák, der selbst Bratscher war, zeigt, wie gut er sich auskennt mit diesem "Holz, das oben kreischt und unten brummt". Virtuos und wirkungsvoll komponiert, können Benedict Kloeckner und seine fantastische Duopartnerin Danae Dörken ihre Musikalität und ihren Spielwitz zeigen; das ist Musik für die Seele.

Benedict Kloeckner und Danae Dörken im intensiven Zwiegespräch

Benedict Kloeckners Ton ist immer auch ein wenig herb, hat etwas Raues an sich, eine Intensität, die direkt anrührt. Zwei Lieder hat er arrangiert für Cello und Klavier. Beim bekannten "Als die alte Mutter mich lehrte singen" hört man, was es bedeuten kann, mit dem Instrument die menschliche Stimme nachzuahmen: Benedict Kloeckner lässt sich Zeit, seine Interpretation ist immer atmend, so nimmt er für sich ein.

In Danae Dörken hat Benedict Kloeckner eine Partnerin am Klavier, die sich auf ihn einlässt, ohne ihre eigene Persönlichkeit in den Hintergrund treten zu lassen. Hier ist ein Duo zu erleben, das nicht einfach Noten aneinanderreiht, sondern uns wie in einem intensiven Zwiegespräch Geschichten erzählt.

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Diverse CD-Cover © NDR Online Foto: Christiane Irrgang

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Ein sehr persönliches Dvořák-Album

Eine Geschichte erzählt auch das Cellokonzert: die Geschichte einer unglücklichen Liebe. Benedict Kloeckner wird begleitet vom Rumänischen Kammerorchester und Cristian Măcelaru. Es ist eine Live-Aufnahme, was man hört: daran, dass nicht alles makellos ist wie bei etlichen Studioaufnahmen. Das stört aber nicht, weil die Interpretation fesselnd ist und auch mal überraschend.

Das Cellokonzert ist Dvořáks Hommage an seine Jugendliebe; er zitiert das Lied "Lasst mich allein". Für Benedict Kloeckner die Vorlage, auch das Lied in eigenem Arrangement einzufügen. Er möchte dieses Album verstanden wissen als "Ode an die Wahrhaftigkeit des Lebens mit all seiner Schönheit, Tragik, vergebenen Chancen, Sehnsucht, Verlust, Glück und wahrer lebenslanger Liebe". Man muss das aber gar nicht wissen, um es empfinden zu können. Benedict Kloeckners neue CD ist ein sehr persönliches Dvořák-Album geworden, ein sehr hörenswertes dazu.

Antonín Dvořák - Cellokonzert und Stücke für Cello und Klavier

Zusatzinfo:
Benedict Kloeckner, Violoncello / Rumänisches Kammerorchester / Leitung: Christian Macelaru / Danae Dörken, Klavier
Label:
Berlin Classics

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Der Sonntag | 29.09.2024 | 10:20 Uhr

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Klassik

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