Hurricane 2024: Die Ruhe vor dem Start beim Musikfestival
Das Hurricane Festival im niedersächsischen Scheeßel bedeutet in diesem Jahr in Zahlen: vier Bühnen, 82 Bands, 78.000 Besucher. Jedes Jahr lockt das Festival zahlreiche Fans von Rock, Punk, Pop, Hiphop und Elektro in das kleine Örtchen zwischen Hamburg und Bremen.
Es wird ein Schaulaufen von Pop- und Rockstars auf den Bühnen geben. Zugesagt haben: The Offspring, Deichkind, Avril Lavigne oder auch Ed Sheeran und viele andere. Auch sind auch viele neue Gesichter dabei, wie zum Beispiel die Italo-Pop Band Roy Bianco und die Abbrunzati Boys oder die deutsche R'n'B Sängerin Ayliva.
"Wir haben Menschen von überall, die zu unserem Festival kommen", erzählt Hurricane-Veranstalter Stephan Thanscheidt. "Die kommen mit vielen Menschen in der kleinen Flucht vor dem Alltag im Musikkurzurlaub eben zusammen, die genau das schätzen, was wir dort präsentieren. Das sind unvergessliche Erfahrungen, die viele Jahrzehnte mittlerweile schon Bestand haben. Darauf freuen sich viele, wie auf den eigenen Geburtstag."
Hurricane 2024: Musik für viele Altersgruppen
Seit 1997 gibt es das Hurricane Festival - immer vier Tage lang, von Donnerstag bis Sonntag. Überwiegend junge Menschen besuchen es. Aber man merke, dass viele Fans schon seit Jahren dabei sind, heißt es vom Veranstalter. Angebote wie feste Blockhütten mit Strom oder geräumige Zelte mit gemütlichen Betten gibt es deswegen auch in diesem Jahr wieder. Die werden vor allem von Menschen genutzt, die das Festival schon lange kennen, aber, so die Veranstalter, "deren Rücken drei Nächte im Iglu Zelt nicht mehr unbeschadet überstehen".
Und auch die Musik ist für die Altersklassen zwischen 20 und 40 angepasst, so Thanscheidt. Für die jüngeren zum Beispiel gibt es Singer/Songwriterin Paula Hartmann für die älteren beispielsweise Rapper Sido. Dass so viele unterschiedliche Menschen an einem Ort zusammen feiern, darauf ist Veranstalter Stefan Thanscheidt stolz: "Die Menschen sind bei uns alle mit einer gesellschaftlich gesunden Haltung ausgestattet. Das heißt wir positionieren uns politisch ganz klar gegen rechte Tendenzen, Faschismus, Sexismus und gegen Homophobie. Wir stehen für Demokratie ein. Wir sind mit unseren Festivals nachhaltig und wir haben Awareness-Konzepte."
Neu: Cannabis zum Teil legal - Polizei mit Augenmaß
"Love, Peace, und Happiness" ist ein Konzept, das seit Jahren funktioniert, sagt der Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg (Wümme) Heiner van der Werp. Mit einem Großaufgebot sind die Beamtinnen und Beamten vor Ort. In diesem Jahr ist aber vor allem eines anders: Cannabis ist zum Teil legal und auf dem Festivalgelände ist kiffen erlaubt. Für die Polizei eine neue Herausforderung, sagt van der Werp: "Die Polizei muss sich ein Stück weit umstellen. Wir sind ja so ein Stück weit programmiert, wenn wir Cannabis riechen, und das kann auf so einem Festival schon mal passieren, dass wir dann tätig werden. Das fällt in diesem Jahr fast weg. Wir verschließen unsere Augen natürlich nicht. Junge Leute, sprich Minderjährige, dürfen keine Drogen konsumieren. Aber wenn Erwachsene das in der Nähe machen, dann ist das für uns schon ein Grund da mal einzuschreiten."
Und noch ist völlig unklar, wie viel mehr oder weniger Arbeit das am Ende sein wird, so der Sprecher: "Hinterher sind wir alle schlauer. Wir schauen einfach mal, was da auf dem Gelände passiert und wie die Menschen damit umgehen. Das ist ja nicht nur für die Polizei etwas Neues, sondern auch für die Festivalgäste." Die meisten Musikfans sind angereist. Am Abend spielen dann schon die ersten Bands. Nun muss nur noch das Wetter mitspielen.