Françoise  Hardy © Istvan Bajzat/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Istvan Bajzat

Mythos Françoise Hardy: Die Grande Dame des Chansons wird 80

Sendung: Der Morgen | 17.01.2024 | 08:41 Uhr | von Rieß, Petra
3 Min | Verfügbar bis 24.01.2026

Woran denken Sie bei dem Wort "Chanson"? Vermutlich an Edith Piaf. Bestimmt an Jacques Brel. Vielleicht auch an Francoise Hardy. Die am 17. Januar 1944 in Paris geborene Chanson-Sängerin ist nicht nur in ihrer Heimat ein Mythos. Die Liste ihrer Bewunderer ist lang. Nun wird Francoise Hardy 80 Jahre alt.

Es ist schon ein Kreuz mit diesem Lied "Tout les garcons et les filles", lacht Francoise Hardy in einem Pariser Interview, 50 Jahre nach diesem Chanson. Es katapultierte 1962 die damals sehr junge Frau über Nacht an die Spitze der erfolgreichen Sängerinnen. Schon in den ersten zwei Monaten verkaufte sich die Single allein in Frankreich über 500.000 Mal.

Bei diesem ersten Erfolg blieb es nicht: Schnell wurde Francoise Hardy einer der Stars des Yé Yé Yé, der französischen Popmusik. Mit ihrer hochgewachsenen schlanken Figur und einem aparten Gesicht, das Fotografen und Regisseure liebten, wurde sie zur Stilikone der 1960er-Jahre. So tauchte sie auch häufiger in Filmen der 60er und 70er auf, vor allem waren es ihre Chansons, die unter anderen Francois Ozon immer wieder mit seinen Filmbildern verband.

Francoise Hardy sang nicht nur auf Französisch, sondern auch auf Englisch und Deutsch, was sie als studierte Germanistin sehr gut konnte. Sie bereiste Europa, hatte in Deutschland viele Fernsehauftritte. Fast alle ihre Chansons komponierte und textete sie selbst - nur manchmal taten das auch andere berühmte Künstler für sie, wie 1968 Serge Gainsbourg, und auch dies wurde ein Riesenerfolg. 1963 belegte sie als Kandidatin für das Land Monaco den 5. Platz beim Grand Prix.

Geboren wurde Francoise Madeleine Hardy am 17. Januar 1944 in einem Krankenhaus in Paris, während die Sirenen einen Luftangriff ankündigten. Das beschreibt sie selbst in ihrer umfangreichen Autobiografie „Les Désespoir des singes… et autre bagatelles“, die 2018 in Frankreich erschien und später ins Englische übersetzt wurde.

Das Liederschreiben brachte sie sich selbst bei: als Teenager hörte sie Popmusik am Radio, beschaffte sich Partituren von Jacques Brel-Chansons und bekam zum Abitur die gewünschte Gitarre. Seit 1981 ist sie mit dem Musiker und Schauspieler Jacques Dutronc verheiratet, mit dem sie einen gemeinsamen Sohn hat, Thomas Dutronc.

Und obwohl die beiden schon lange nicht mehr zusammen leben, sind sie immer noch verheiratet und haben auch gemeinsame Chansons aufgenommen. Diese Melancholie prägt die Person und Künstlerin Francoise Hardy - das ist Teil ihres Zaubers - und ihres Erfolges. Immer wieder von starkem Lampenfieber geplagt, ist sie seit den 70er Jahren kaum noch live aufgetreten, was ihrer Karriere absolut nicht geschadet hat.

Ihre Krankheit, der Krebs, hingegen schon. Seit 20 Jahren kommt er immer wieder und schädigte auch ihr Gehör. 2018 erschien ihr bislang letztes Album "Personne d’autre" - Niemand anderes. In poetischen Texten erzählt sie von ihrem Leben und Lieben.

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