Kulturpublikum in Hamburg: Weiß, weiblich, einkommensstark
Mit einer umfassenden Befragung hat die Behörde für Kultur und Medien repräsentative Daten zu den Besucherinnen und Besuchern in Hamburgs Kultureinrichtungen erhoben. Am Dienstag hat Kultursenator Carsten Brosda die Ergebnisse vorgestellt: Das Publikum ist überwiegend weiblich, verfügt über ein mittleres oder hohes Einkommen und hat nur selten eine Migrationsgeschichte.
Die Elbphilharmonie und die Musicals sind die Stars in Hamburgs Kultur. Das bestätigt eine aktuelle Umfrage der Kulturbehörde. Diese wollte für eine neue Werbekampagne wissen: Wer geht in die Theater, die Musicals, ins Ballett und in die Musikclubs?
Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hat am Dienstag die Zahlen im Rathaus vorgestellt. Die meisten Befragten nehmen Hamburg als Kulturstadt wahr. Die Hälfte der Kulturkonsumenten kommt aus Hamburg. Etwa die Hälfte der Urlauber gibt an, wegen eines Kulturevents nach Hamburg gekommen zu sein.
Kulturpublikum überwiegend weiblich, kaum mit Migrationsgeschichte
Das Publikum ist überwiegend weiblich (61 Prozent), um die 50 Jahre alt und gebildet. Die Besucherinnen und Besucher verfügen zu 85 Prozent über ein mittleres oder hohes Einkommen. Interessant ist - und diese Zahl ist wirklich ein Augenöffner: Mehr als 80 Prozent der Kulturkonsumenten haben keine Migrationsgeschichte. Das heißt: Kultur in Hamburg erreicht vor allem einen bestimmten Teil der Bevölkerung.
Etwa ein Drittel aller Hamburgerinnen und Hamburger - meistens jüngere Menschen mit weniger Geld - nimmt keine geförderten Kulturangebote wahr. Dabei seien die Preise in Hamburg für Kultur besser, als ihr Ruf, sagt Brosda. Das erlebe er immer wieder bei Gesprächen. Die Befragung hat ergeben, dass viele immer die gleichen Veranstaltungen besuchen - also entweder Oper oder Musical, Theater oder Popkonzerte.
Kulturbehörde will Kampagne "Mischen is possible" stärken
2023 hat die Kulturbehörde die Kampagne "Mischen is possible" gestartet - bestehend aus dem Instagram-Account "Kulturstadt Hamburg" und einer Webseite. In einem neuen Kampagnen-Look soll nun eine junge Zielgruppe inspiriert werden, die Kultur der Hansestadt zu entdecken und neue Kulturorte und -veranstaltungen zu besuchen. Sie soll "Lust darauf machen, Kulturorte zu besuchen, die man nicht schon kennt, sondern sich auf Neues einzulassen, Neues auszuprobieren und sich einen ganz eigenen Mix zusammenzustellen", sagt Kultursenator Carsten Brosda.