Lübeck: Sanierung des Buddenbrookhaus-Kellers endgültig vom Tisch
In Lübeck hat am Donnerstag die Bürgerschaft getagt - Thema der Sitzung war unter anderem die Sanierung des denkmalgeschützen Gewölbekellers im Buddenbrookhaus. Die Bürgerschaft hat sich erneut dagegen ausgesprochen.
Schon vor einem Monat hatte sie die Verwaltung aufgefordert, den historischen Keller aus dem 13. Jahrhundert aus den Planungen herauszunehmen. Die Stadt wollte aber zurück zu den ursprünglichen Umbauplänen, weil eine Neuplanung erheblich teurer wäre. 23 Abgeordnete haben jetzt gegen die Vorlage des Bürgermeisters gestimmt, nur 19 dafür. Ellen Ehrich ist Befürworterin des Gewölbekellers und freut sich über die Entscheidung: "Ich bin natürlich erleichtert, aber ich fühle mich auch sehr bestätigt, dass hier tatsächlich der Keller mit dem Beschluss vom 23. Februar 2023 noch einmal bestätigt und untermauert wurde. Ich finde es absolut richtig, dass dieser Keller erhaltenswert ist und auch in die neuen Überlegungen mit einbezogen wird. Selbstverständlich finden wir den Umbau des Buddenbrookhauses gut und wollen den auch. Ich bin sogar davon überzeugt, dass durch diese Kellergeschichte die Kosten vielleicht sogar weniger werden können."
Wie es jetzt weitergeht, muss geprüft werden
Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau ist enttäuscht. Überrascht hat ihn der Beschluss der Bürgerschaft aber nicht. "Für die Sanierung des historischen Kellers ist das ein deutlicher Rückschritt, denn das Haus hat aktuell gar keine Heizung mehr, die ist schon ausgebaut. Wir befinden uns seit mehreren Monaten im Umbau, das heißt wir stoppen die Umbauplanung jetzt komplett und müssen umplanen, unter den Rahmenbedingungen, die sich die Bürgerschaft wünscht. Die können allerdings nicht alle gesetzeskonform umgesetzt werden, sodass wir mit Sicherheit auch die Bürgerschaft noch mehrfach beteiligen müssen, wenn es darum geht, zu einem Ergebnis zu kommen - und das wünscht sich die Mehrheit in der Bürgerschaft."
Bau des Buddenbrookhauses verzögert sich
Die Entscheidung der Bürgerschaft werde den Umbau des Buddenbrookhauses jetzt weiter verzögern, bedauert Lindenau. Er wolle nun mit Fördermittelgebern des Landes Schleswig-Holstein ins Gespräch kommen, inwieweit die Umplanungen des Buddenbrookhauses am Ende noch gefördert werden können, oder ob weitere Belastungen in Millionenhöhe auf die Hansestadt Lübeck zukämen.