Licht: Zur Ruhe kommen in der Ausstellung von Götz Lemberg
Licht ist ein faszinierendes Medium, das in der Markuskirche Hannover nun in Szene gesetzt wird: ganz unterschiedlich, überraschend und faszinierend. Die Ausstellung hat Götz Lemberg exklusiv für die Markuskirche konzipiert.
Der Kirchentag in Hannover findet vom 30. April bis 4. Mai statt. Dazu ist die Markuskirche zur Kulturkirche des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentages ernannt worden. In und vor ihr stellt nun der Berliner Künstler Götz Lemberg seine vier großformatigen Lichtinstallationen aus. Die bildgewaltigen Arbeiten wollen, dass das Publikum auf ganz unterschiedliche und überraschende Weise Erfahrungen mit dem Medium Licht macht.
Lemberg, dessen Arbeiten unter anderem in der Akademie der Künste Berlin, dem Polnischen Nationalmuseum, dem Kunstmuseum Stuttgart, dem Musikfest Bremen und den Berliner Festspielen gezeigt wurden, hat seine Ausstellung "dunkel - licht. Lichtinstallationen" exklusiv für die Markuskirche Hannover konzipiert. Sie wurde nun sowohl im Gottesdienst als auch mit einer Vernissage eröffnet.
Licht ist nicht greifbar und plötzlich doch
Coco Lau, Yuri Matsuzaki und Rebekka Stephan laufen durch den Altarbereich der Markuskirche und sagen das Wort Licht in verschiedenen Sprachen, eine von ihnen macht für jede Äußerung einen Strich auf einer Tafel mit Papier. Dann erzeugen sie mit Stimme, Querflöte und Cello einen Ton, der an einen langen Lichtstrahl erinnert. Es ist der Versuch, etwas greifbar zu machen, was nicht greifbar ist - das Licht.
Vier Arbeiten hat Götz Lemberg dazu für die Markuskirche in Hannover entwickelt, in und vor der Kirche, sagt der Berliner Künstler. "Licht ist eigentlich als Metapher und als Symbol für Erkenntnis zu verstehen. Draußen wird das groß plakatiert, auch im Format eines Werbeplakats." Es gebe verschiedene Versionen wie man mit Licht umgehen kann. Im letzten Raum sei die heutige Form von Licht-Interpretation dargestellt: als Handy.
Licht als religiöse Metapher
"Licht" heißt schlicht die Installation in Plakatgröße vor der Kirche, auf der sich das Wort Licht selbst zeigt - gebildet aus Hunderten von LED-Leuchten. Mitten im Innenraum der Markuskirche stehen vier Holzwände, die ein Quadrat bilden. Spiegel und bunte Lichter auf allen vier Innenseiten bilden eine Art Kaleidoskop, vervielfältigen das Bild der Besucher bis in die Unendlichkeit. Das Licht, das Gott nach der christlichen Lehre einst schuf, katapultiert uns so in die Weite des Raumes.
Pfarrer Johannes Feisthauer sagt dazu: "Licht ist eine Metapher im religiösen Sinne, es wird vielschichtig verwendet. Von der Passionszeit werden wir bis in die Osterzeit gehen, wo das Thema vom Dunkeln zum Licht noch einmal in unseren Gottesdiensten und allen Veranstaltungen eine Rolle spielen wird." Die Lichtinstallation von Götz Lemberg seien für die Kirche ein besonderer Dialogpartner in dieser Zeit, sagt Pfarrer Feisthauer.
Ausstellung lädt zum zur Ruhe kommen ein
Die Ausstellung lädt ein, um zur Ruhe zu kommen. "FriedLicht" hat Götz Lemberg seine Arbeit im Glockenturm der Kirche genannt. Sitzkissen am Boden des kleinen Raumes laden zum Verweilen ein, der Blick geht gen Himmel. Dort ist eine Projektionsfläche zu sehen, die sich langsam wandelt, sie wechselt wie ein Chamäleon die Farbe. In der Kapelle tauchen die Gäste in die Dunkelheit ein. Erleuchtet von Handybildschirmen, die die Umherstreifenden zeigen, bewegen wir uns tastend um eine brennende Kerze, ebenfalls ein Handy-Video.
Licht: hell, dunkel, überraschend oder meditativ
Die Performerinnen haben inzwischen angefangen, Dinge, die auf einem Tisch im Altarraum liegen, zu benennen: Sonnenbrille, Kerze, Dunkelheit. Manchmal findet sich dazu etwas, das Sängerin Coco Lau dem Publikum entgegenstreckt. Manchmal sind es auch nur Worte auf einem Papier. Eine Analogie zum Licht, das sich in der neuen Ausstellung in der Markuskirche in Hannover ganz unterschiedlich erfahren lässt: Licht: mal hell, mal dunkel, überraschend oder meditativ.
Götz Lembergs Ausstellung "Dunkel - Licht. Lichtinstallationen" ist bis zum 4. Mai 2025 in Hannover in der Markuskirche zu sehen - der Kulturkirche des Kirchentages 2025.
