Künstlerpaar gastiert mit schwimmender Ausstellung in Lauenburg
Wenn die Menschen nicht zur Kunst kommen, dann bringen wir die Kunst zu den Menschen: Das denkt sich sich das Künstlerpaar Fleckenstein, das derzeit mit einem umgebauten Schiff durch den Norden schippert. Gerade machen sie Station am Lauenburger Stadtanleger.
Auf der Elbe zieht eine Trainingsgruppe mit ihrem Ruderboot vorbei - direkt am Atelier von Pia und Nik Fleckenstein. Die beiden jungen Künstler leben und arbeiten auf ihrem umgebauten holländischen Transportschiff. Im Moment liegen sie am Lauenburger Stadtanleger vor Anker. Unter Deck kocht Nik Kaffee und an Deck versucht Pia, etwas Licht in ihr Glasatelier zu bringen.
Vier Jahre waren die beiden vorher in Hamburg. Dort haben sie ihr Boot gekauft und nach und nach umgebaut - zu ihrem Zuhause, zu ihrer schwimmenden Installation und ihrem Atelier, dem Salon "Walter". Unter Deck leben sie. Auf Deck arbeiten sie, geben Workshops und stellen aus. Sie wollen auf die Menschen zugehen, erklärt Pia Fleckenstein: "Wir dachten, wir wollen einfach unterschiedliche Orte bespielen, sowohl im städtischen Raum als auch außerhalb davon. Auch wollten wir ein bisschen schauen, was passiert und wie die Leute darauf reagieren." Und ihr Mann ergänzt: "Wir dachten auch, dass man vielleicht ein Publikum adressiert, das vielleicht nicht in eine Galerie gehen würde."
Mit Kunst zu den Menschen
In Lauenburg, ihrer ersten Station, klappt das bisher gut. Die Menschen hier sind interessiert an ihrem Projekt. Sonntags, wenn sie ihr Atelier von 10 bis 17 Uhr öffnen, ist es gut besucht. Und die Lauenburger sind hilfsbereit, erzählt Nik: "Wir hatten einen Schlosser, der hatte eine Ecke, die er seit Jahren nicht mehr angefasst hat, in der Verschnitte aus Graustahl waren. Der meinte: Kommt doch vorbei und zieht euch raus, was ihr noch gebrauchen könnt. Total nett, dass die Leute einen einfach unterstützen, wenn sie Lust dazu haben, das ist cool."
Eigentlich kommen Pia und Nik Fleckenstein aus Süddeutschland. Während des Studiums lernten sie sich in Würzburg kennen. Kunst zu machen war auch damals immer schon Teil ihres Lebens. Pia ist Malerin. Mit einem Pinsel und Tusche bringt sie geschwungene Linien auf ein Blatt. "Ich arbeite gerade an meinen Skizzen für meine neue Serie", erzählt sie, "und ich bin auf der Suche nach Formen, um sie in der nächsten Gemäldeserie umzusetzen und überlagere hauptsächlich verschiedene Tiere und Pflanzen."
Lauenburg inspiriert zu Skulpturen aus Stahl
Nik schafft Skulpturen aus Stahl und lässt sich dabei von Lauenburg inspirieren: "Als wir angekommen sind, habe ich damit angefangen und habe die Fachwerkarchitektur, die in Lauenburg total präsent ist, aufgegriffen." Die beiden finanzieren sich durch ihre Workshops, ihr Engagement in anderen Kunstprojekten und hin und wieder durch den Verkauf ihrer Skulpturen und Gemälde. Die Route, die sie mit ihrem Salon "Walter" nehmen, entsteht nach und nach. Noch bis Mitte Juli liegen sie in Lauenburg. Danach geht es weiter, erstmal nach Bremen und Bremerhaven.
Künstlerpaar gastiert mit schwimmender Ausstellung in Lauenburg
Auf einem umgebauten Frachtkahn zeigen Pia und Nik Fleckenstein ihre Arbeiten der Öffentlichkeit. Aktuelle Station ist Lauenburg.
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Verschiedene Häfen im Norden