Greifswald: Besucherrekord bei Caspar-David-Friedrich-Ausstellung
Zur Eröffnung der Sonderausstellung "Sehnsuchtsorte" rund um den weltberühmten Romantiker Caspar David Friedrich kamen am Sonntag mehr als 2.000 Besucher ins Pommersche Landesmuseum in Greifswald.
Schlange stehen für einen Superstar: Das berühmteste Bild von Caspar David Friedrich: Kreidefelsen auf Rügen. Abgrund oder Weite? "Es hat eine unendliche Tiefe und es hat eine sehr ausgeprägte Liebe zum Detail. Es ist immer wieder faszinierend, dieses Bild anzuschauen", sagt ein Besucher begeistert.
Eine andere Besucherin schwärmt: "Romantisch, so, wie man sich die Ostsee auch vorstellt, der Sehnsuchtsort." Es sei sehr berührend, wenn man tatsächlich davor stehe und es sonst nur von Fotos kenne, so eine Betrachterin.
Geburtstagsfeier zu Hause
Das Gemälde hing im Kunstmuseum Winterthur in der Schweiz - und sollte das Land eigentlich nie verlassen. Um es erstmals in Greifswald zeigen zu können, hat das Museumsteam lange gekämpft, berichtet die Direktorin des Pommerschen Landesmuseums Ruth Slenczka: "Es sind über zehn Jahre, die unsere Kunsthistorikerin Doktor Birte Frenssen daran gearbeitet hat. Sie war mit mehreren Delegationen, mit Oberbürgermeister, mit dem nächsten Oberbürgermeister, mit der Kulturamtsleiterin in Winterthur, um dort mit dem einen Direktor, dann mit dem nachfolgenden Direktor zu sprechen. Jetzt hat es geklappt. Es ist ganz wunderbar, dass es nun gerade über den 5. September, den Geburtstag Friedrichs, bei uns sein und gezeigt werden kann."
Ausstellung und Museumsfest
Unten: die Gemälde. In der oberen Etage: eine fotografische Hommage an den Romantiker. Rügens Küsten, aufgenommen mit der Camera Obscura vom Fotografen Volkmar Herre. Im Erdgeschoss ein Museumsfest mit buntem Programm. "Mir gefällt das gut, dass man nebenbei auch etwas für die Kinder hat," sagt ein Besucher beim Basteln mit seinem Kind. Mode wie vor 200 Jahren kann hier nachgebastelt werden oder man kann selbst versuchen, die pommerschen Sehnsuchtsorte beim Malen einzufangen.
Große Begeisterung beim Publikum
Caspar David Friedrich hat seinen Heimatorten ein Denkmal gesetzt: die Klosterruine Eldena oder der Hafen von Greifswald. "Es fühlt sich an, wie zuhause", sagt ein junger Mann, der durch die Ausstellung geht. "Man guckt die Bilder an und man erkennt: Ja, das ist ein Himmel, wie er in Mecklenburg-Vorpommern aussieht."
Das weltberühmte Gemälde bleibt bis zum 6. Oktober in Greifswald - bevor es zurück in die Schweiz geht. Die Sonderausstellung "Sehnsuchtsorte" ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.