"Viva Frida Kahlo" in Hamburg: Reise durch das Leben der Kunstikone

Stand: 01.08.2023 07:20 Uhr

Nach "Monets Garten" bietet eine neue immersive Ausstellung in Hamburg die Möglichkeit, in die Gedankenwelt einer Kunstikone einzutauchen. Am Mittwoch ist die Ausstellung "Viva Frida Kahlo" gestartet.

Besucher in der Ausstellung "Viva Frida Kahlo" © Alegria Exhibition
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von Kerry Rügemer

Monobraue, Damenbart und Blumen im Haar - so kennt man die berühmte mexikanische Malerin Frida Kahlo. Die meisten ihrer Werke befinden sich nach wie vor in ihrem Geburtshaus in Coyoacan. Ihr Ehemann, der Maler Diego Rivera, verfügte nach ihrem Tod, dass ihre Bilder Mexiko nicht verlassen dürfen.

Besucher in der Ausstellung "Viva Frida Kahlo" © Alegria Exhibition
Zu sehen ist "Viva Frida Kahlo" vom 19. April bis zum 9. Juli in der Gaußstraße 190.

Jetzt bietet eine immersive Ausstellung in Hamburg die Möglichkeit, in die Gedanken- und Symbolwelt der Künstlerin einzutauchen. Eine virtuelle Reise in den Kopf Frida Kahlos: In ihre Träume, in ihre Gedankenwelt. Man liegt förmlich in ihrem Krankenbett in ihrem Zimmer in Coyoacan - und dann fährt das Bett los, hebt ab und schwebt durch riesige Wassermelonen hinein in eine fantastisch bunte Welt von Blumen, Dschungel und Symbolen. "Frida Kahlo ist eine Frau, die gerade absolut den Zeitgeist trifft", sagt Co-Produzent Nick Hellenbroich. "Sie ist eine Stilikone der Frauenbewegung, eine Nonkonformista. Sie war für ihre Zeit absolut modern und bietet halt auch ein Rollenmodell für das jetzige Frauenbild."

Nach "Monets Garten" kann man jetzt ein wenig in die Welt der Frida Kahlo eintauchen. Eines ihrer berühmtesten Selbstporträts ist schon im Eingangsbereich großformatig zu sehen. "Wir haben ihre Bilder und Selbstporträts zum Leben erweckt, indem plötzlich geblinzelt wird, oder eine Zigarette, wo der Qualm aufsteigt, Papageien, die sich aufplustern", schildert Hellenbroich. "Das mussten wir uns genehmigen lassen und die Rechte einkaufen von einer Stiftung, die ihre Werke und ihr Erbe vertritt."

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Besucherinnen betrachten die Ausstellung "Monets Garten" in Hamburg. © picture alliance/dpa | Georg Wendt

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Frida Kahlo erzählt ihre Lebensgeschichte

Durch einen ziemlich original nachgebauten Innenhof von Frida Kahlos Geburtshaus mit Kakteen und einer kleinen Pyramide gelangt man, von tropischen Geräuschen umgeben in die riesige Halle, wo rund 40 Beamer Kahlos Werke und Stationen ihres Lebens auf die Wände und den Fußboden projizieren. Frida Kahlo erzählt ihre Lebensgeschichte quasi selbst. "Ich wurde in Mexiko Stadt in einem blauen Haus geboren", erzählt eine Sprecherinnenstimme mit spanischem Akzent. Sie redet von ihrer Kindheit, dem schweren Busunfall, ihrer Begegnung mit dem späteren Ehemann Diego Rivera. Dazu flimmern Fotos, animierte Bilder und kleine Filmchen - manchmal recht psychedelisch - untermalt von viel Musik durch den ganzen Raum. Das Ganze dauert circa 45 Minuten.

"Viva Frida Kahlo" ist eine Show und tatsächlich weit von einer klassischen Ausstellung entfernt. Durch die moderne Technik aber kann man Kahlos Kunst und Leben sehr direkt, durch die virtuelle Reise sogar geradezu mitfühlend erleben. Wie die überzeugte Kommunistin und leidenschaftliche Mexikanerin das gefunden hätte - wer weiß: Aber Spaß macht es trotzdem - auch wenn der Preis von 22 Euro ganz schön üppig ist!

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"Viva Frida Kahlo" in Hamburg: Reise durch das Leben der Kunstikone

Nach "Monets Garten" bietet eine neue immersive Ausstellung in Hamburg die Möglichkeit, in die Gedankenwelt einer Kunstikone einzutauchen.

Art:
Ausstellung
Datum:
Ende:
Ort:
UNITED SCENE
Gaußstraße 190 a
22765 Hamburg
Öffnungszeiten:
Mo - So 10 bis 21 Uhr
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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Kulturjournal | 18.04.2023 | 19:00 Uhr

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