Tag des Teddybären: Warum heißt er eigentlich "Teddy"?
Richard Steiff, ein Neffe von Stofftier-Macherin Margarete Steiff, kam 1902 auf die Idee, einen Plüschbären herzustellen - als "Puppe für Jungen". Einer Legende nach brachte den Namen "Teddy" die Tochter eines US-Präsidenten ins Spiel.
Puppen sind nur etwas für Mädchen - diese Vorstellung gab es auch schon um 1900. Jedoch: Laut einer Ende des 19. Jahrhunderts durchgeführten Befragung zum beobachteten Spiel von Kindern mit Puppen spielten Dreiviertel der Jungen durchaus mit ihnen. Allerdings wurde auch deutlich, dass ihnen der Zugang oft nur zu bestimmten Puppen oder nur zu einer bestimmten Form des Mitspielens zugestanden wurde.
Auf der Suche nach einer Puppe für Jungen
Richard Steiff, ein Neffe von Stofftiermacherin Margarete Steiff, sah darin eine Marktlücke. Warum nicht ein Spielzeug für Jungen entwickeln, mit dem auch sie zärtlich sein und schwierige Gefühle verarbeiten können? Dabei sollte dieses aber bloß nicht aussehen wie eine Babypuppe.
Richard Steiffs Braunbären-Idee
Beim Besuch eines Stuttgarter Privatzoos im Jahr 1902 kam Steiff die zündende Idee beim Anblick von Braunbären. Ihr Aussehen folgt dem Kindchenschema, gleichzeitig handelt es sich um gefährliche, starke Tiere, die, anders als Puppen, nicht weiblich besetzt sind. Kurz darauf stellte die Firma Steiff auf einer Messe dann erstmals einen Plüschbären mit beweglichen Gliedern vor. Zuerst schien die Präsentation zu floppen: Es interessierte sich niemand dafür. Bis ein US-amerikanischer Händler den Bären entdeckte und direkt 3.000 Stück bestellte.
Bärenjäger "Teddy" Roosevelt gilt als Namensgeber
Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Warum das Plüschtier schließlich Teddybär genannt wurde, ist unterschiedlich überliefert. In einer Version der Legende fiel das Spielzeug dem Sekretär von US-Präsident Theodore "Teddy" Roosevelt (1901 bis 1909 im Amt) in einem Schaufenster auf. Roosevelt war leidenschaftlicher Bärenjäger und der kleine Bär als Geburtstagsgeschenk für dessen Tochter gedacht. Diese war begeistert und taufte ihren Bären "Teddy" - nach ihrem Vater. Die Firma Steiff übernahm den Namen dann später.
In einer anderen Version wird erzählt, dass sich Roosevelt während einer Jagd weigerte, ein angeborenes Bärenbaby zu erschießen. "Teddy’s bear" tauchte daraufhin in Zeitungskarikaturen auf - woraufhin ein russischer Einwanderer namens Morris Michtom und seine Frau Rose einen Bären als Dekoration für das Schaufenster ihres Ladens in Brooklyn bastelten und mit ihrer Idee später in Massenproduktion gingen.