VIDEO: Viel Kultur für wenig Geld: Die Arbeit der Kulturtafeln (5 Min)

Trotz Inflation: Viel Kultur für wenig Geld in Hamburg

Stand: 10.05.2023 08:40 Uhr

NDR Kultur hat nachgefragt, wo in Hamburg Kultur noch erschwinglich ist - oder gar gratis. Eine Übersicht über Angebote aus der Hansestadt, etwa für Museen, Freilichtkino, Konzerte und Ballett.

von Jens Büchsenmann

Die Kulturbehörde Hamburg hat dafür eigens ein Portal eingerichtet, wo für jeden Tag Dutzende Gratisangebote aufgelistet werden: Lesungen mit Schauspieler*innen und Autor*innen oder Schlagzeugkonzerte auf dem Spielbudenplatz. Man erfährt, wann im Jazzclub Birdland Jamsessions stattfinden, oder wann die beliebten Wasserlichtkonzerte in Planten un Blomen starten. Zudem gibt es eine Fülle von freien Stadtführungen, zum Beispiel durch die historische Speicherstadt.

Elbphilharmonie für zehn Euro

Mittendrin in der Hafencity befindet sich die Elbphilharmonie, die wie ein Magnet Besucher anzieht. Die endlos lange Rolltreppenfahrt zum Rundum-Blick von der "Elphi"-Plaza ist nach wie vor gratis zu haben. Aber auch drinnen, in den beiden Konzertsälen, kann man schon für zehn Euro klassische und populäre Musik erleben. Dieses REDTicket (für Jüngere unter 30) gibt es sogar ganz spontan an der Abendkasse, telefonisch unter 040 357 666 66 oder online. Das REDticket gilt auch für die Laeiszhalle, deren wunderbarer Klang der Elphi in nichts nachsteht. Bestellen kann man es über dieselbe telefonische Hotline oder auf der Webseite der Symphoniker Hamburg.

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Eine Frau mit einer Brille mit rosaroten Gläsern im Porträt. © NDR/Adobe Stock Foto: NDR/Adobe Stock

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Selbst das weltberühmte Hamburg-Ballett ist online gratis zu erleben. Mit einem beinah intimen, filmischen Blick hinter die Kulissen. Dort gibt es rund zwei Stunden John Neumeiers Ballett "Die Glasmenagerie", erklärt vom Meister höchst persönlich. Oder ein dreiteiliges, filmisches Porträt der jungen Choreografen seiner Compagnie - zu toller Musik.

Thalia Theater: Halber Preis für junge Leute

Die Kultur in Hamburg ist ohnehin in die Offensive gegangen in diesen teuren Zeiten. "Dramatisch gut" ist das Motto am Thalia Theater, wo mit der ThaliaCard U30 ein ganzes Jahr lang Unter-Dreißigjährige für den halben Preis in jede Vorstellung gehen können. Dazu gibt es Freikarten für alle Erst- und Zweitsemester, die in Hamburg studieren, sowie die äußerst beliebten Partys und Konzerte im "Nachtasyl", hoch oben unterm Dach der Bühne.

Auch das Deutsche Schauspielhaus umwirbt junges Publikum: mit Neun-Euro-Tickets und mit dem "Bloomy Sunday" für die ganze Familie, inklusive Mittagessen. Oder mit dem "SuperTag", der zu bestimmten Terminen 50 Prozent Ermäßigung für alle bietet.

 Freikarten für hilfsbereite "Kulturbegleiter"

Im Wortsinn barrierefrei ist der Hamburger Kulturschlüssel. Nach Anmeldung auf der Homepage stellt die gemeinnützige Organisation Freikarten für "Kulturbegleiter" zur Verfügung, die einen behinderten oder älteren "Kulturgenießer" begleiten mögen - schon am 10. Mai zum Beispiel in die Oper mit Wagners "Tannhäuser" oder zur Lesung der schottischen Startautorin A. L. Kennedy im Literaturhaus.

Daneben stehen vor allem jungen Leuten bis 18 Jahren Tür und Tor offen in Hamburg - jedenfalls heißt es für sie "Eintritt frei" in allen staatlichen Museen, an allen Tagen.

Hamburger Elphilharmonie mit Menschen auf der Aussichtsplattform. © NDR Foto: Anja Deuble
AUDIO: NDR Aktionstag "Trotz Inflation - viel Kultur für wenig Geld" (5 Min)

MARKK Museum, Kunsthalle, Deichtorhallen: Donnerstags gratis

Gratis ist es auch im MARKK, dem Museum am Rothenbaum, und zwar an jedem Donnerstag von 18 bis 21 Uhr für Besucher jeden Alters. Auch die Kunsthalle öffnet gratis, allerdings nur an jedem ersten Donnerstag im Monat (von 18 bis 21 Uhr). Immerhin bietet sie im Internet, unter dem Titel "Ohrenschau" Kunst zum Hören an. Zum Beispiel Max Liebermanns "Netzflickerinnen": Schöne Stimmen erklären Meisterwerke in zwei bis drei anregenden Minuten. Wie die Kunsthalle öffnen auch die Deichtorhallen an jedem ersten Donnerstag im Monat gratis für jedermann (von 18 bis 21 Uhr).

Richtig tolle Kunst gratis

Die Sammlung Falckenberg in Harburg will bekannter werden: Ab 13. Mai gibt es sonnabends und sonntags freien Eintritt. Von 12 bis 17 Uhr gibt es aktuelle Kunst auf höchstem internationalen Niveau zu besichtigen.

Private Museen hingegen brauchen Sponsoren, um ihre Preise zu ermäßigen. Wie am 4. Juli, wo das Bucerius Kunst Forum die großartigen Bilder der amerikanischen Künstlerin Lee Miller zeigen wird. Sie war Model, Kriegsberichterstatterin und Surrealistin. Gratis, für jedermann und noch dazu Tage vor der eigentlichen Eröffnung.

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Ein spezieller Gratis-Familientag findet am 2. Juli nur im Ernst-Barlach-Haus statt: Während die Eltern durch die Ausstellung gehen, probieren sich Kinder unter Anleitung raffinierte Basteltechniken aus und lauschen einer Märchenerzählerin - von 11 bis 18 Uhr.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Journal | 09.05.2023 | 18:00 Uhr

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