Die Na'avis fliegen auf ihren Tieren über das Meer - Filmszene aus "Avatar 2 - The Way of Water" von James Cameron - ab Dezember 2022 im Kino © Courtesy of 20th Century Studios

"Avatar 2": Fantastische Bilderwelten des Blockbusters

Stand: 31.01.2023 12:59 Uhr

James Camerons" Avatar 2 - The Way of Water" lockte in Deutschland seit Start mehr als 8,6 Millionen Zuschauer in die Kinos. Bei allem visuellen Wagemut ist die Geschichte etwas konservativ geraten. Vier Mal ist der Film für einen Oscar nominiert.

von Anna Wollner

Die ersten Bilder schon sind atemberaubend. Atemberaubend schön und atemberaubend scharf. Der tiefgrüne Dschungel von Pandora, die fliegenden Felsen, die Wasserfälle, die im Nirgendwo enden. Ikonografische Bilder aus Teil eins, die hier noch schärfer, noch detailreicher, noch realistischer wirken.

Sofort nimmt "Avatar: The Way of Water" einen mit zurück in die Welt des Mondes Pandora. Zu Jake Sully und seiner Familie, die, von den Himmelsmenschen gejagt, ihre Heimat verlassen müssen und beim an den Küsten lebenden Na'vi-Stamm Zuflucht suchen. Viel mehr Handlung gibt es allerdings nicht.

Hyperrealistische Unterwasser-Animationen

Unterwasser-Dreharbeiten von "Avatar 2" von James Cameron © 2022 20th Century Studios. Foto: Mark Fellmann
Viele der Szenen wurden mithilfe des Performance-Capture-Verfahrens unter Wasser gedreht.

Doch die Welt, die James Cameron hier kreiert hat, hat es so im Kino noch nie gegeben. In minutenlangen Unterwasserszenen lässt er seine blauen Heldinnen und Helden die artenreiche Vielfalt des Ozeans erkunden, auf fliegenden Urzeitfischen reiten, ein Wasserballett mit einem Riesenwal aufführen und die Schönheit der Natur bewundern. Über fünf Jahre haben die Dreharbeiten zu dieser Fortsetzung gedauert. Nach "Avatar - Aufbruch nach Pandora" hat Cameron erneut in 3D und teilweise mit erhöhter Bildrate von 48 Bildern pro Sekunde gedreht.

Die Animationen der Unterwasserwelt sind fast schon hyperrealistisch. Mit dem speziellen Performance-Capture-Verfahren hat er seinen Schauspielern und Schauspielerinnen um Sam Worthington, Zoe Saldana, Kate Winslet und Stephen Lang einiges abverlangt, sie die Szenen nicht nur an Land, sondern auch unter Wasser selbst drehen lassen.

Hauptdarsteller Sam Worthington, der erneut Jake Sully spielt, erklärt, wie die Dreharbeiten funktioniert haben: "Das Prinzip des Performance-Capture-Verfahrens ist die Performance. Wir sind auf einer Art Bühne. Die ganze Umgebung wird nachträglich digital hineingearbeitet. Unsere einzigen Anhaltspunkte sind die anderen Schauspieler."

"Das ist eigentlich wie Theater spielen. Das ganze Technische können wir ausblenden, obwohl wir einen speziellen Anzug tragen, Gewichte an den Füßen haben, eine Kopfkamera. Das sind alles nur Werkzeuge. Wir haben vom ersten Film viel gelernt. Wenn wir einen Speer werfen, dann werfen wir einen Speer. Das hatte hier zur Konsequenz, dass ein Film unter Wasser eben unter Wasser gedreht werden muss. Vor uns hat das einfach noch niemand gemacht."

Weitere Informationen
Jodie Holt © NDR Foto: Guido Meyer

"Avatar 2": Wie die Pflanzenwelt und die Sprache Na'vi entstanden

Für das Sci-Fi-Abenteuer "Avatar" entwickelten Wissenschaftler eine eigene Pflanzenwelt und Sprache. Nächste Woche kommt Teil zwei ins Kino. mehr

"Avatar: The Way of Water“: Erhalt der bürgerlichen Kleinfamilie

Bei allem visuellen Wagemut ist Cameron dann doch ein bisschen zu konservativ in seiner Geschichte, in der es um den Erhalt der bürgerlichen Kleinfamilie geht. Der Regisseur propagiert - wie in allen seinen Filmen von "Terminator" über "Titanic" bis zu "Avatar" - die Menschlichkeit, hier im Sinne des Schutzes der eigenen Familie. Angereichert mit sozialen Aspekten wie Überfischung, Flüchtlingskrise, Umweltzerstörung, dem Erhalt der Artenvielfalt.

Die Familienbande sind über die Laufzeit von 192 Minuten ermüdend - auch wenn sie dem Ganzen einen einigermaßen intimen Rahmen geben. Aber zumindest visuell legt Cameron die Messlatte erneut hoch für alles, was danach kommt - und unter Wasser spielt. "Avatar: The Way of Water" wurde vier Mal für einen Oscar nominiert, unter anderem in den Kategorien Bester Film und Visual Effects.

Weitere Informationen
Kinoplakate an einem alten Kino mit den Filmen "Barbie" und "Oppenheimer" in Los Angeles © AP Photo/Chris Pizzello Foto: Chris Pizzello)

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023

"Oppenheimer" und "Barbie" sorgen 2023 für Kinoextase, Indiana Jones nimmt Abschied und der deutsche Film "Im Westen nichts Neues" sahnt vier Oscars ab. mehr

Blick in einen vollen kinosaal mit Leinwand und sich öffnenden Vorhängen © imago/Karo

Lasst uns 2023 zum Jahr des Kinos machen!

In ihrem Kommentar fordert Kinokritikerin Walli Müller dazu auf, verstärkt das gemeinsame Erlebnis im großen Kinosaal zu suchen. mehr

Avatar: The Way of Water

Genre:
Science-Fiction
Produktionsjahr:
2022
Produktionsland:
USA
Zusatzinfo:
Mit Sam Worthington, Zoe Saldana, Kate Winslet, Stephen Lang u.a.
Regie:
James Cameron
Länge:
192 Minuten
FSK:
ab 12 Jahre
Kinostart:
ab 14. Dezember 2022

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Kultur | 14.12.2022 | 07:55 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Spielfilm

Julia Roberts und George Clooney am Set der Komödie "Ticket ins Paradies" von Regisseur Oli Parker ab September im Kino © 2022 Universal Studios. All Rights Reserved.

Filme 2022: Diese Highlights liefen im Kino

Das Kinojahr bot "Im Westen nichts Neues", Neues über Batman und Hits wie "Triangle of Sadness", "Minions 2", "Mittagsstunde" und "Top Gun: Maverick". mehr

Eine Grafik zeigt einen Lorbeerkranz auf einem Podest vor einem roten Hintergrund. © NDR

Legenden von nebenan: Wer hat Ihren Ort geprägt?

NDR Kultur sucht Menschen, die in ihrer Umgebung bleibende Spuren hinterlassen haben - und setzt ihnen ein virtuelles Denkmal. mehr

Zwei Gladiatoren in einer Arena im Lederoutfit kämpfen miteinander - Szene mit Paul Mescal (links) und Pedro Pascal aus "Gladiator II" von Ridley Scott © Paramount Pictures Germany

Filme 2024: Diese Highlights kommen im Herbst

Bis Weihnachten locken Blockbuster wie "Gladiator 2" und "Konklave" von Edward Berger ins Kino. Auch von Nora Fingscheidt und Andreas Dresen gibt es Neues. mehr

Hände halten ein Smartphone auf dem der News-Channel von NDR Kultur zusehen ist © NDR.de

WhatsApp-Channel von NDR Kultur: So funktioniert's

Die Kultur Top-News aus Norddeutschland direkt aufs Smartphone: NDR Kultur ist bei WhatsApp mit einem eigenen Kanal aktiv. mehr

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung © NDR Kultur

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Mehr Kultur

Popchor "Van Hearten" Leer bei der Probe © NDR.de Foto: Frank Jacobs

Popchor "Van Hearten" aus Leer: Mehr als nur ein Singverein

Über 100 Menschen erleben in Leer einen großen Spaß beim Singen in der Lutherkirche. Auf dem Programm: Popsongs. mehr