"Avatar 2": Fantastische Bilderwelten des Blockbusters
James Camerons" Avatar 2 - The Way of Water" lockte in Deutschland seit Start mehr als 8,6 Millionen Zuschauer in die Kinos. Bei allem visuellen Wagemut ist die Geschichte etwas konservativ geraten. Vier Mal ist der Film für einen Oscar nominiert.
Die ersten Bilder schon sind atemberaubend. Atemberaubend schön und atemberaubend scharf. Der tiefgrüne Dschungel von Pandora, die fliegenden Felsen, die Wasserfälle, die im Nirgendwo enden. Ikonografische Bilder aus Teil eins, die hier noch schärfer, noch detailreicher, noch realistischer wirken.
Sofort nimmt "Avatar: The Way of Water" einen mit zurück in die Welt des Mondes Pandora. Zu Jake Sully und seiner Familie, die, von den Himmelsmenschen gejagt, ihre Heimat verlassen müssen und beim an den Küsten lebenden Na'vi-Stamm Zuflucht suchen. Viel mehr Handlung gibt es allerdings nicht.
Hyperrealistische Unterwasser-Animationen
Doch die Welt, die James Cameron hier kreiert hat, hat es so im Kino noch nie gegeben. In minutenlangen Unterwasserszenen lässt er seine blauen Heldinnen und Helden die artenreiche Vielfalt des Ozeans erkunden, auf fliegenden Urzeitfischen reiten, ein Wasserballett mit einem Riesenwal aufführen und die Schönheit der Natur bewundern. Über fünf Jahre haben die Dreharbeiten zu dieser Fortsetzung gedauert. Nach "Avatar - Aufbruch nach Pandora" hat Cameron erneut in 3D und teilweise mit erhöhter Bildrate von 48 Bildern pro Sekunde gedreht.
Die Animationen der Unterwasserwelt sind fast schon hyperrealistisch. Mit dem speziellen Performance-Capture-Verfahren hat er seinen Schauspielern und Schauspielerinnen um Sam Worthington, Zoe Saldana, Kate Winslet und Stephen Lang einiges abverlangt, sie die Szenen nicht nur an Land, sondern auch unter Wasser selbst drehen lassen.
Hauptdarsteller Sam Worthington, der erneut Jake Sully spielt, erklärt, wie die Dreharbeiten funktioniert haben: "Das Prinzip des Performance-Capture-Verfahrens ist die Performance. Wir sind auf einer Art Bühne. Die ganze Umgebung wird nachträglich digital hineingearbeitet. Unsere einzigen Anhaltspunkte sind die anderen Schauspieler."
"Das ist eigentlich wie Theater spielen. Das ganze Technische können wir ausblenden, obwohl wir einen speziellen Anzug tragen, Gewichte an den Füßen haben, eine Kopfkamera. Das sind alles nur Werkzeuge. Wir haben vom ersten Film viel gelernt. Wenn wir einen Speer werfen, dann werfen wir einen Speer. Das hatte hier zur Konsequenz, dass ein Film unter Wasser eben unter Wasser gedreht werden muss. Vor uns hat das einfach noch niemand gemacht."
"Avatar: The Way of Water“: Erhalt der bürgerlichen Kleinfamilie
Bei allem visuellen Wagemut ist Cameron dann doch ein bisschen zu konservativ in seiner Geschichte, in der es um den Erhalt der bürgerlichen Kleinfamilie geht. Der Regisseur propagiert - wie in allen seinen Filmen von "Terminator" über "Titanic" bis zu "Avatar" - die Menschlichkeit, hier im Sinne des Schutzes der eigenen Familie. Angereichert mit sozialen Aspekten wie Überfischung, Flüchtlingskrise, Umweltzerstörung, dem Erhalt der Artenvielfalt.
Die Familienbande sind über die Laufzeit von 192 Minuten ermüdend - auch wenn sie dem Ganzen einen einigermaßen intimen Rahmen geben. Aber zumindest visuell legt Cameron die Messlatte erneut hoch für alles, was danach kommt - und unter Wasser spielt. "Avatar: The Way of Water" wurde vier Mal für einen Oscar nominiert, unter anderem in den Kategorien Bester Film und Visual Effects.
Avatar: The Way of Water
- Genre:
- Science-Fiction
- Produktionsjahr:
- 2022
- Produktionsland:
- USA
- Zusatzinfo:
- Mit Sam Worthington, Zoe Saldana, Kate Winslet, Stephen Lang u.a.
- Regie:
- James Cameron
- Länge:
- 192 Minuten
- FSK:
- ab 12 Jahre
- Kinostart:
- ab 14. Dezember 2022