Studenten-Oscar für "Istina" - Kurzfilm der Hamburg Media School
Das Drama "Istina" von Regisseurin Tamara Denić wurde am 24. Oktober in Los Angeles mit einen Student Academy Award (Studenten-Oscar) für ihr Drama "Istina" (deutsch: Wahrheit) in der Kategorie "Narrative" ausgezeichnet.
Zum 50. Male wurden die Student Academy Awards, auch "Studenten-Oscars" genannt, dieses Jahr in Beverly Hills vergeben. Zwei Abschlussfilme der Hamburg Media School waren unter den Kandidaten, einer hat es geschafft: Das Drama "Istina" von der Regisseurin Tamara Denić gewannt in der Kategorie "Narrative" und hat am 24. Oktober in Los Angeles die begehrte Trophäe in Bronze erhalten.
Tamara Denić: "Es ist komplett surreal"
Es ist ja schon ein riesiger Erfolg bei über 2.000 eingereichten Filmen es überhaupt ins Finale zu schaffen. Aber dann tatsächlich so einen Preis zu bekommen ist für die Regisseurin Tamara Denić immer noch unfassbar: "Es ist einfach komplett surreal. Ich habe das Gefühl, es ist noch gar nicht bei mir angekommen. Ich glaube das erst, wenn ich in L.A. bin."
Am 24. Oktober fand dort die Preisverleihung statt. Bis dahin wusste das Team zwar, dass es einen Studenten-Oscar bekommen wird, aber nicht ob den in Gold, Silber oder Bronze. Das ist letztlich aber auch egal, findet Tamara Denić. "Überhaupt schon gewonnen zu haben, ist der Wahnsinn. Und dann die Möglichkeiten bekommen zu haben, vor Ort zu sein, das ist großartig und für das ganze Team einfach eine riesige Wertschätzung."
Serbische Fotojournalistin muss vor rechtsextremen Gruppierungen fliehen
Geschätzt werden dürfte sie überall, herrschen tut sie längst nicht in allen Ländern. Gerade fand die erste Hamburger Woche der Pressefreiheit statt. Aktueller könnte die Auszeichnung daher kaum sein, denn "Istina" bedeutet "Wahrheit".
Im Film geht es um eine serbische Fotojournalistin, die in ihrer Heimat von rechtsextremen Gruppierungen bedroht wird, und daraufhin mit ihrer kleinen Tochter nach Deutschland flieht. Auch hier erleidet sie immer stärker werdende Anfeindungen. Doch irgendjemand muss schließlich dafür kämpfen, dass die Pressefreiheit gewahrt bleibt, die Wahrheit nicht im Dunkel von Fake-News untergeht.
Sechs Studenten-Oscars für die Hamburg Media School seit 2003
"Istina" reiht sich ein in die beachtliche Reihe von Studenten-Oscars, die in der Vergangenheit bereits an Studententeams der Hamburg Media School, kurz HMS, vergeben wurden, sechs seit 2003.
Wie ein roter Faden zieht sich seit Florian Baxmeiers "Rote Jacke", der in Hamburg und im Bürgerkriegs-Sarajewo spielt, die Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Themen durch die Abschlussarbeiten. Professorin Kathrin Lemme, Leiterin des Filmstudiums an der Hamburg Media School sagt: "Für uns ist das ein großer Erfolg und bestätigt uns natürlich in unserem Lehrkonzept. Unsere Studierenden stellen in den zwei Jahren, in denen sie bei uns studieren, insgesamt jeder drei Filme her, die Regie- und Kameramenschen sogar vier, weil es noch einen Dokumentarfilm gibt, den sie in Vorbereitung drehen. Diese Praxisnähe ist etwas, was unseren Erfolg ausmacht."
Im Fall von "Istina" trifft das definitiv zu, denn bei dokumentarischen Vorbereitungsdreharbeiten, unter anderem auf Demonstrationen in Serbien und Deutschland, hat Tamara Denić Entscheidendes gelernt: "Für uns super wichtig war diese Erfahrung, eine Kamera in der Hand zu halten und sofort als Feindbild markiert zu werden. Diesen Druck und diese Angst zu spüren."
MOIN Filmförderung: Gutes Oscar-Gespür
Bei der MOIN Filmförderung hat man offenbar ein ausgesprochen gutes Oscar-Gespür, denn an beiden Studenten-Oscar-Finalisten war sie beteiligt, und noch ist die Geschichte nicht zu Ende: Auch der diesjährige deutsche Beitrag für die Vorauswahl der "großen" internationalen Oscars, für den die Nominierungen im Januar bekannt gegeben werden, wurde von der MOIN gefördert: "Das Lehrerzimmer". Regisseur Ilker Çatak erhielt seinerseits bereits 2015 einen Studenten-Oscar in Gold als Absolvent der HMS für seinen Kurzfilm "Sadakat".
Helge Albers, Geschäftsführer der MOIN meint: "Man kann über die Jahre hinweg schauen, und die HMS wird da immer hervorstechen. Das macht uns schon sehr glücklich und spricht für die Ausbildungsqualität an der HMS".