"Sörensen fängt Feuer": Bjarne Mädel stellt Film in Oldenburg vor
Die NDR Produktion "Sörensen fängt Feuer" steht seit dem 11. Oktober in der ARD Mediathek. Regisseur und Hauptdarsteller Bjarne Mädel stellte den Film am Mittwoch in einem Kino in Oldenburg vor.
Wir sind es gewohnt, dass Fernsehkommissar:innen uns verlässlich durch kriminelle Machenschaften führen und dass sie dabei mit einigen Macken aufwarten. Nur eines dürfen sie nicht haben: Angst. Kriminalhauptkommissar Sörensen jedoch leidet unter einer Angststörung und flüchtete bereits 2021 in "Sörensen hat Angst" vom hektischen Hamburg in die friesische Kleinstadt Katenbüll. Wie man eine Angsstörung inszeniert? "Wir haben uns da akustisch rangewagt. Man ist sehr übersensibel, wenn man diese Krankheit hat und hat viele Antennen in alle Richtungen", sagte Bjarne Mädel bei der Filmpremiere in Oldenburg. "Körperliche Symptome sind Herzrasen, schwitzige Hände, die Brust wird eng, man kriegt keine Luft - das waren alles so Sachen, die mir geholfen haben, das filmisch umzusetzen."
"Sörensen fängt Feuer": Neue verstörende menschliche Abgründe
In Katenbüll warten in "Sörensen fängt Feuer" neue verstörende menschliche Abgründe auf ihn. Bjarne Mädels mehrfach preisgekröntes Regiedebüt beeindruckte jenseits aller Genrekonventionen, daran schließt der neue "Sörensen" an: mit einer eigenen atmosphärischen Darstellungs- und Bildsprache in einer Landschaft, die eigentlich viel Horizont zu bieten hat, in lakonisch-norddeutschem Tonfall und mit traumhaftem Ensemble.
Kommissar Sörensen, endgültig in die friesische Provinz gezogen, hat genug mit sich selbst zu tun: Er leidet unter Einsamkeit, Schlaflosigkeit und innerer Unruhe - und will dennoch nichts mehr, als die Medikamente gegen die Angststörung abzusetzen. Da überfährt er des Nachts auf der Landstraße beinahe eine junge, verstörte Frau: unterernährt, im Nachthemd und blind.
Als sie Sörensen endlich ihre Identität verrät, eröffnet sich ihm ein Geflecht aus Mord, religiösem Wahn und gut gehüteten Geheimnissen. Sörensen ist überfordert, von der Situation, von sich selbst. Der Ort lehnt ihn ab, die Angst kehrt zurück - und bei einer Leiche wird es nicht bleiben.
Filmfest Hamburg: Produzentenpreis für "Sörensen fängt Feuer"
Beim soeben zu Ende gegangenen FIlmfest Hamburg haben Jakob Claussen und Uli Putz in der Kategorie "Deutsche Fernsehproduktionen" den Hamburger Produzentenpreis erhalten. "Sörensen fängt Feuer" sei ein mutiger Genremix, der das Krimigenre mit komödiantischen Elementen verbinde, so die Jurybegründung. "Der Film nimmt ein ernstes Thema wie Missbrauch mit einzigartigem Sprachwitz auf und mischt es mit düsteren Akzenten", hieß es weiter. "Fein ausgearbeitete Charaktere und eine subtil angedeutete Liebesgeschichte werden durch eine beeindruckende Bildsprache und ungewöhnliche Bildkomposition gestützt."
Am 12. Oktober ist Regisseur und Hautpdarsteller Bjarne Mädel zu Gast bei "DAS!" auf dem Roten Sofa und erzählt von dem neuen Spielfilm und über seinen Kommissar Sörensen. Sein Erstling "Sörensen hat Angst" steht noch bis Oktober 2024 in der ARD Mediathek.