VIDEO: Jungstar Pauline Pollmann im Eröffnungsfilm "Jeanne du Barry" (3 Min)

Filmfest Cannes 2023: Start mit Kostümfilm "Jeanne du Barry"

Stand: 17.05.2023 20:01 Uhr

Pedro Almodóvar zeigt einen Western, Wim Wenders ist mit zwei Filmen dabei und Jessica Hausner erneut im Wettbewerb, in dem 21 Filme laufen. Beim Filmfest Cannes spielt eine Hamburgerin im Eröffnungsfilm.

von Patricia Batlle

Eines der wichtigsten Filmfestivals weltweit hat im Süden Frankreichs begonnen. Die neue Präsidentin des Filmfests Cannes, die 60-jährige Iris Knobloch und Festivaldirektor Thierry Frémaux begrüßen bis zum 27. Mai zahlreiche Prominente und Gäste beim 76. Festival. Wie gewohnt sind viele arrivierte Namen dabei, darunter Natalie Portman, Tom Hanks, Michael Douglas, Nanni Moretti, Cate Blanchett, Pedro Almodóvar und Pedro Pascal.

Johnny Depp in einer Szene aus "Jeanne du Barry" - der Eröffnungsfilm des Filmfests Cannes © Stéphanie Branchu /Why Not Productions Foto: Stéphanie Branchu
AUDIO: Filmfestival 2023 in Cannes: Frauenpower an der Côte d'Azur (4 Min)

Viele Kinostars: Ken Loach, Hirokazu Koreeda, Sandra Hüller

"Wir haben aus mehr als 2.000 Filmen ausgesucht", sagte der Festivalchef Thierry Frémaux. Dies sei eine beeindruckende Nummer und zeige, dass sich Kino bester Gesundheit erfreue. 21 Filme laufen im Wettbewerb. Dazu gehören die zum Teil mehrfachen Palmen-Gewinner Ken Loach aus Großbritannien, Hirokazu Koreeda aus Japan, Aki Kaurismäki aus Finnland und Nuri Bilge Ceylan aus der Türkei.

Dessen Film "About Dry Grasses" ist eine internationale Koproduktion mit deutscher Beteiligung und Fördermitteln der Moin-Filmförderung und handelt von einem jungen Lehrer in der türkischen Provinz. "Nuri Bilge Ceylan konnte bereits 2014 die Goldene Palme mit nach Hause nehmen und ist in diesem Jahr mit seinem Drama ‚About Dry Grasses“ wieder ein heißer Kandidat für einen der Hauptpreise des Festivals", sagt Moin-Geschäftsführer Helge Albers. Das Drama ist eine Koproduktion der Länder Türkei, Frankreich, Deutschland, Schweden und Katar. Deutscher Koproduzent ist die Firma Komplizen Film.

Auch die Österreicherin Jessica Hausner mit "Club Zero", die Italienerin Alice Rohrwacher mit "La chimera" und die Französin Justine Triet mit "Anatomie d'une chute" ("Anatomie eines Sturzes") hoffen auf einen Preis im Wettbewerb. Sandra Hüller - aktuell im Kino mit "Sisi & ich" zu sehen, spielt im Krimi eine deutsche Autorin, die in die Ermittlungen zur ungeklärten Todessache ihres Mannes (gespielt von Swann Arlaud) gerät.

Leonardo DiCaprio in einer Szene aus Martin Scorseses "The Killer of the Flower Moon" © AppleTV+
Leonardo DiCaprio in einer Szene aus Martin Scorseses Thriller "The Killer of the Flower Moon" - der Film läuft im Wettbewerb - aber außer Konkurrenz.

Sandra Hüller spielt sogar in zwei Filmen im Wettbewerb mit - sie verkörpert in Jonathan Glazers Film Hedwig Höss, die Gattin des Ausschwitz-Kommandanten Rudolf Höss, die sich in der Nähe des Konzentrationslagers ein beschauliches Familienleben am See einrichten möchte. "Sie ist eine fantastische Schauspielerin und wir sind glücklich, sie wieder in Cannes zu sehen", sagte Frémaux vor dem Start des Festivals.

Wim Wenders mit "Perfect Days" im Wettbewerb, Doku über Anselm Kiefer

Der deutsche Regisseur und Fotograf Wim Wenders (r.) bei der Weltpremiere von "Anselm" - der Doku über Anselm Kiefer (links neben Wenders) in Cannes © bildfunk
Regisseur Wim Wenders (r.) bei der Weltpremiere von "Anselm" über den Künstler Anselm Kiefer (links).

Der deutsche Produzent und Regisseur Wim Wenders hat bereits zwölf Filme in Cannes vorgeführt und 1984 mit "Paris Texas" die Goldene Palme erhalten. Sein Wettbewerbs-Beitrag "Perfect Days", eine japanisch-deutschen Koproduktion, handelt von Hirayama. Dieser putzt in Tokio Toiletten und hegt eine Leidenschaft für Bücher und Musik. Der 77-jährige zeigt zudem in der Reihe "Special Screenings" seine Dokumentation über den Künstler Anselm Kiefer unter dem Titel "Anselm - das Rauschen der Zeit".

"Wim Wenders ist jemand, für den ich große Bewunderung habe", sagt Festivalleiter Thierry Frémaux. "Einige seiner Filme gehören zu meinen Favoriten." Die Doku soll am Mittwoch Premiere feiern, neben Wenders auch der Künstler Kiefer in Cannes erwartet.

Zahlreiche US-Stars in Filmen von Wes Anderson und Martin Scorsese

Auch US-Independent-Regisseur Wes Anderson ist im Wettbewerb eingeladen: Mit seiner neuen Komödie "Asteroid City" mit dem Who-is-Who der US-Schauspielerinnen und Schauspieler. Darunter Scarlett Johansson, Tom Hanks, Jason Schwartzman, Margot Robbie, Adrien Brody, Willem Dafoe und Maya Hawke.

Wes Anderson, Martin Scorsese mit Weltpremieren in Cannes

Maya Hawkes Vater, Ethan Hawke, wird zu sehen sein: Im neuen Kurzfilm des Spaniers Pedro Almodóvar "Strange Way of Life", einem englischsprachigen Western mit Pedro Pascal, der 2022 in Spanien gedreht wurde. Der 80-jährige Harrison Ford schwingt ein fünftes und letztes Mal das Lasso als Indiana Jones und präsentiert mit Regisseur James Mangold "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" als Weltpremiere in Cannes.

Auch Martin Scorseses Thriller "Killers of the Flower Moon" mit Leonardo DiCaprio und Robert De Niro, Lily Gladstone und Jesse Plemons wird im Wettbewerb zu sehen sein - allerdings außer Konkurrenz. Der Film handelt von Serienmorden im Oklahoma der 1920er-Jahre beim Stamm der Osage Nation und basiert auf dem Roman von David Grann.

Hamburgerin Pauline Pollmann spielt im Eröffnungsfilm über Ludwig XV.

Der schwedische Autor und Regisseur Ruben Östlund , der letztes Jahr mit der Satire "Triangle of Sadness" seine zweite Goldene Palme gewann und sogar dreifach Oscar-nominiert war, leitet bis 26. Mai den Wettbewerb als Präsident.

Die französische Regisseurin und Schauspielerin Maïwenn eröffnete das Festival mit dem Drama "Jeanne du Barry". Der Historienfilm aus Versailles mit Johnny Depp in der Hauptrolle als Ludwig XV. handelt von dessen Beziehung zur Geliebten Madame du Barry. Darin spielt eine Hamburgerin die Königin Marie-Antoinette: Pauline Pollmann. Sie macht gerade Abitur - und hat ihren ersten großen Auftritt im Kino gleich bei der Eröffnung des größten Filmfest der Welt.

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NDR Kultur | Journal | 13.04.2023 | 17:20 Uhr

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