Dokumentarfilm: "Ennio Morricone - der Maestro"
Über 500 Filmmusiken hat Ennio Morricone komponiert. Bis heute ist er der vielleicht bekannteste Filmkomponist. Jetzt erscheint der Dokumentarfilm "Ennio Morricone - der Maestro".
Der Regisseur Giuseppe Tornatore hat mit "Cinema Paradiso" 1988 einen wunderschönen Kinofilm veröffentlicht. Nun erscheint von Tornatore ein wahres Epos als Ehrung für den Komponisten, der für die Musik in seinem Film verantwortlich war. 156 Minuten ist "Ennio Morricone - der Maestro lang" - eine Huldigung des Mannes und seines gigantischen Werks, das Morricone während seiner Karriere erschaffen hat.
Von Eastwood über Tarantino bis Springsteen: Bekannte Persönlichkeiten erzählen von Morricone
Im Film äußern sich etliche Wegbegleiter, darunter Clint Eastwood, Quentin Tarantino und Hans Zimmer. Auch Musikerinnen und Musiker wie Joan Baez oder Bruce Springsteen erzählen von ihren Momenten mit Morricone, warum seine Musik sie so sehr bewegt und beeinflusst hat. Aber auch der große Meister selbst kommt zu Wort: "Ich wollte eigentlich Arzt werden. Aber mein Vater sagte: 'Nein, er wird Trompeter.' Ich musste also am Konservatorium studieren. Mein Vater beschloss, dass ich Trompeter werde, ich durfte nicht selbst entscheiden. Anfangs bekam ich schlechte Noten - mein Vater griff hart durch und während der Ferien durfte ich nicht Karten spielen, sondern musste üben. Ich wurde besser."
Morricone hat gerne experimentiert und ein Talent für Melodien
Der Film erzählt chronologisch die Geschichte des italienischen Komponisten: 1928 geboren, ein Vater, der ihn zur Musik brachte, seine Zeit des Studiums, sein Weg zum Film und die skeptischen Blicke von Kollegen: Ein akademisch ausgebildeter Musiker, der sein Talent nur für Filmmusik verschwendet? Morricone probiert sich aus, man erfährt im Film, wie sehr er experimentiert hat, mit Instrumenten, Geräuschen und Stimmen - er gilt als Meister des Kontrapunkts.
Auch wenn an Morricone der Stempel des Italo-Westerns haftet: Während seines Lebens erschafft er für über 500 Filme die Musiken, wie zum Beispiel in "Es war einmal in Amerika" - spätestens da verneigen sich auch seine frühen Kritiker. In dem Dokumentarfilm erfährt man viel über seine Arbeitsweise, und natürlich wird klar: der Mann hatte ein unglaubliches Talent für Melodien.
Morricones Musik wird legendär
Seine Musik wird teilweise legendärer als die dazugehörenden Filme - auch wenn Morricone für lange Zeit bei den Oscarverleihungen leer ausgeht. Als Schlüsselfigur für die Filmmusik wird ihm 2007 der Oscar für sein Lebenswerk verliehen. Morricone setzt dem 2016 noch einen drauf und bekommt für den Tarantino-Western "The Hateful Eight" erneut den ruhmreichen Filmpreis verliehen.
Morricone konnte den Film selbst nicht mehr sehen
Kurz nach der Fertigstellung des Films verstarb Morricone. Regisseur Guiseppe Tornatore liefert mit dem Dokumentarfilm "Ennio Morricone - der Maestro" eine gelungene Würdigung, sehr detailliert und in die Tiefe gehend. Nach dem Film hat man definitiv Lust, sich etliche Filmklassiker nochmal anzuschauen - und zu hören!
Ennio Morricone - der Maestro
- Genre:
- Dokumentation
- Regie:
- Giuseppe Tornatore
- Länge:
- 163 Minuten
- FSK:
- ab 12 Jahren
- Kinostart:
- 22.12.2022