Mozart bis Hotzenplotz - neues Programm des Mecklenburgischen Staatstheaters
Mozart, Brecht, zwei Weihnachtsmärchen und niederdeutsches Theater: Bevor die Große Bühne in Schwerin im Mai 2025 für Bauarbeiten schließt, bietet das Mecklenburgische Staatstheater in der kommenden Spielzeit noch ein vielseitiges Programm.
In den kommenden Monaten ist der Counter Tenor Nils Wanderer als "Artist in Residence" bei vier Konzerten in Schwerin zu erleben, begleitet von der Mecklenburgischen Staatskapelle. Bei der Spielplan-Vorstellung gab er einen ersten kleinen Einblick in sein Schaffen.
Generalmusikdirektor Mark Rohde wird mit dem Orchester in der neuen Spielzeit bei jedem Sinfoniekonzert auch Werke jeweils einer Komponistin präsentieren: "Wir haben zum Beispiel Amy Beach mit einer Sinfonie drin. Sie war die erste amerikanische Komponistin, die sich durchgesetzt hat. Oder die französische Komponistin Lili Boulanger, die viel zu jung gestorben ist."
Musiktheater, Ballett und Schauspiel mit spannenden Neuproduktionen
Das Musiktheater beginnt die neue Spielzeit mit Mozarts Oper "Don Giovanni". Und mit der japanischen Oper "Hanjo" gibt Operndirektorin Judith Lebiez in Schwerin ihr Regiedebüt: "Ich komme ursprünglich aus dem Schauspiel und ich merke, ich hatte Lust bei dieser Inszenierung sehr, sehr intim mit den Darstellern zu arbeiten." Auch Ballettdirektorin Xenia Wiest inszeniert eine Oper: "Dido and Aeneas" von Henry Purcell. Die Ballettkompanie widmet sich zudem den Vier Jahreszeiten, in der musikalischen Fassung von Max Richter. "Ich möchte das, was wir auf die Bühne bringen, mehr zu einem Erlebnis für die Zuschauer wird", sagt die Choreografin. "Deswegen experimentiere ich mit unterschiedlichen Formen, wie man das als Erlebnis gestalten kann."
Im Schauspiel stehen unter anderem Brechts "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" und Shakespeares "Romeo und Julia" auf dem Spielplan. Schauspieldirektorin Nina Steinhilber verweist zudem auf eine Uraufführung mit dem Titel "Tatort Schwerin": "Wir haben große Lust auf dieses Projekt von Marius Schötz und Marthe Meinhold, ein junges Regieduo, dass so auf der Grenze zwischen Musical, Schauspiel und Operette arbeiten."
Vorverkauf für neue Saison startet am 2. Juli
Das junge Staatstheater Parchim startet mit "Lilly unter den Linden", verrät Intendant Thomas Ott-Albrecht - passend zum 35. Jahrestag des Mauerfalls: "Es ist ein toller Stoff der sich mit der DDR-Vergangenheit befasst." Eine anderen Jahrestag, nämlich den 150. Todestag von Fritz Reuter, nähert sich die niederdeutsche Fritz-Reuter-Bühne ebenfalls mit einer Uraufführung - dem Stück "Luise".
Direktor Rolf Petersen möchte mit seinem Ensemble darüber hinaus in der neuen Spielzeit den Schwank "Charleys Tante" und "De Moorkatenoper" zeigen. Dieses Musical ist Teil der Schlossfestspiele 2025, die dann nach vierjähriger Pause wieder auf dem Alten Garten vor dem Mecklenburgischen Staatstheater präsentiert werden. Als diesjährige Familienstücke zum Jahresende sind in Parchim das Märchen "Die Gänsehirtin am Brunnen" und in Schwerin "Neues vom Räuber Hotzenplotz" vorgesehen.
Großes Haus schließt 2025 bis Spätsommer 2026
Im Sommer 2025 stehen zudem das Schauspiel "Merlin oder Das wüste Land" sowie die Operette "Die lustige Witwe" auf dem Programm der Schlossfestspiele - zwei große Produktionen auch vor dem Hintergrund, dass mit dem Großen Haus die Hauptbühne des Theaters im kommenden Mai für rund 15 Monate bis zum Spielzeitbeginn 2026 wegen umfangreicher Bauarbeiten schließt. Der Vorverkauf für die Spielzeit 2024/25 am Mecklenburgischen Staatstheater beginnt am 2. Juli 2024.