Tenor Plácido Domingo verabschiedet sich mit Konzert von Hamburg
Im Januar 1967 gab Plácido Domingo sein Europa-Debüt an der Hamburgischen Staatsoper in Puccinis "Tosca". Am Sonntag verabschiedete sich der 83-jährige Spanier mit dem Galakonzert "Danke Hamburg" in der Elbphilharmonie von seinem hanseatischen Publikum.
1975 gelang ihm in der Hansestadt - erneut an der Staatsoper Hamburg - mit seinem Debüt als Otello in Giuseppe Verdis Oper der Durchbruch zum Weltstar. Wie groß die Anzahl der Anwesenden am Sonntag in Publikum war, die Plácido Domingo bereits von seinen Auftritten aus den 70er-Jahren kannten, ist nicht bekannt.
Plácido Domingo: Drei Zugaben in der Elbphilharmonie
Fakt ist: Beim Abschluss der Gala mit einer Auswahl an Arien und Duetten aus Domingos umfangreichem Repertoire hielt es das Hamburger Publikum nicht mehr auf den Sitzen. Tosender, minutenlanger Applaus - so gab der 83-jährige Musiker und Intendant gleich drei Zugaben.
Im ersten Teil standen Opernarien auf dem Programm, im zweiten Teil spanische Volkslieder. Zur Verstärkung hat Domingo die spanische Sopranistin Saioa Hernandez eingeladen. Eines der Lieder trägt den Titel "No puede ser" (deutsch: "Das kann nicht sein"): "Weil ich es immer singen muss bei meinen Konzerten", erzählte der Spanier.
"Schön, ihn heute noch einmal zu sehen"
"Ich kenne ihn seit Jahrzehnten. Nun singt er das letzte Mal in Hamburg, da musste ich natürlich hin", sagt ein Konzertbesucher. "Ich habe ihn vor fast 30 Jahren das erste Mal in Klein-Flottbek in meinem Abi-Ballkleid erlebt. Schön, ihn heute noch einmal zu sehen", sagte eine andere Konzertbesucherin.
Vor fünf Jahren bekam seine Karriere allerdings einen gewaltigen Knick: Mehrere Frauen erhoben den Vorwurf, von Domingo in den 1990er-Jahren sexuell belästigt worden zu sein. Er selbst weist diese Vorwürfe bis heute zurück, zu einer Anklage kam es nie.