Eine kreative Heimat in der Fremde: The Hamburg Players
Mit ihrem 60-jährigen Bestehen sind The Hamburg Players die älteste englische Theatergruppe der Stadt. Natürlich gibt es zur Jubiläumssaison einen Klassiker: Charles Dickens' "A Christmas Carol".
Der alte Ebenizer Scrooge ist ein Weihnachtsmuffel und grummelt in weißem Nachthemd und Schlafmütze vor sich hin. Er hat weder für seine Familie, noch für das große Fest ein Herz und gibt den geizigen, kaltherzigen Alten - bis er immer wieder von drei Geistern aufgesucht und schließlich zur Besinnung gebracht wird.
"A Christmas Carol" von Charles Dickens ist ein absoluter Klassiker unter den Weihnachtsgeschichten und passt rechtzeitig zum Start in die Jubiläumssaison der Hamburg Players umso besser. Seit 60 Jahren gibt es die englischsprachige Amateurtheatergruppe. Damit ist das Laienensemble sogar älter als das professionelle English Theatre an der Mundsburg, erzählt Regisseurin Lexi von Hoffmann.
Aus anfangs 25 Mitgliedern wurden mehr als 170
"Da haben sich ein paar Leute aus England und den USA kennengelernt, haben dann noch ihre Freunde mitgebracht und dann gemerkt, dass sie alle Theater toll finden." Also entschlossen sie sich, eine Theatergruppe zu gründen, die sich stetig vergrößerte. "Ich glaube, von anfangs 25 Mitgliedern sind wir jetzt bei 173 Mitgliedern. Da kommt auch immer Neues nach", sagt Lexi von Hoffmann.
Drei Stücke zeigt die Theatergruppe pro Jahr. Lexi von Hoffmann arbeitet inzwischen hauptberuflch bei den Hamburg Players. "Aber alle anderen haben noch andere Berufe. Deshalb sind die Proben abends und am Wochenende. Das ist schon ein ziemliches Commitment, was da gefordert wird", sagt von Hoffmann.
Laienspiel als Ausgleich zum Job und kreatives Zuhause
Die Mitglieder kommen aus unterschiedlichen Ländern und haben die verschiedensten Berufe. Was sie verbindet, ist die englische Sprache und die Leidenschaft fürs Theaterspielen, so wie Rohan aus Indien. Er arbeitet in der IT. Das Theaterspielen bezeichnet er als guten Ausgleich, als "Escape" aus seinem Joballtag. "Meine Muttersprache ist Hindi, aber eben auch Englisch. Ich bin also auch ein Native Speaker, ein Muttersprachler."
Auch Takasta aus Australien hat schon seit vielen Jahren in der englischen Theatergruppe ein kreatives Zuhause gefunden: "Ich war frisch in Hamburg angekommen und habe hier Leute aus der ganzen Welt kennengelernt." Auch so was wie Familie. "Ich kann nicht meine Mama anrufen, wenn ich irgendetwas brauche. Aber hier habe ich Menschen, die helfen." Außerdem gebe es immer irgendetwas bei den Hamburg Players zu tun, egal ob auf der Bühne oder daneben.
Seit sechs Jahrzehnten versammeln die Hamburg Players englische Muttersprachler oder einfach Sprachinteressierte, sowohl in ihrer Gruppe auf der Bühne als auch im Publikum. Nun startet das Ensemble mit der Weihnachtsgeschichte motiviert und spielbegeistert in seine Jubiläumssaison. Bis zum 16. November ist "A Christmas Carol" noch am Theater an der Marschnerstraße in Barmbek zu erleben.