Drei Sachbücher für Kinder, die höchst unterhaltsam die Welt erklären
Die Bücher "Die Geheimnisse der Wale", "Das Museum der unnützen Körperteile" und "Sind die Dinos wirklich alle tot?" bieten großes (Vor-)Lesevergnügen für Kinder und Erwachsene, bei dem man auch noch etwas lernt.
"Die Geheimnisse der Wale" von Casey Zakroff und Pat Lewis
Aus der Reihe "Superbrain Comics" führt "Die Geheimnisse der Wale" an der Seite des kleinen Schnabelwals Flitz durch die Weltmeere. Dabei trifft er auf viele Artgenossen, die ihm alle ein bisschen mehr über seine eigene Spezies erklären können. Denn Flitz ist jung und hat viele Fragen:
Nova Buckelwal: "Wir Wale können die Luft in unserem Körper kontrollieren und dadurch verschiedene Arten von Geräuschen erzeugen. Wir klicken, pfeifen, grunzen, quieken… Oh, und singen natürlich."
Flitz: "Das ist ja so verrückt! Woher weißt Du das alles? Entschuldige, wenn ich aufgeregt bin, stelle ich immer zu viele Fragen."
Leseprobe
Und diese beantwortet Nova Buckelwal genauso gelassen wie all die anderen Wale, denen Flitz, der kleine Schnabelwal, auf seiner abenteuerlichen Reise begegnet. Gemeinsam mit ihm bekommen junge Leserinnen und Leser Antworten auf alle möglichen und unmöglichen Fragen, die man als kleiner Wal oder auch als kleiner Mensch so haben kann. Und wenn es gelegentlich etwas wissenschaftlich wird, dann helfen die kindgerechten und liebevollen Illustrationen, die Dinge etwas leichter zu verstehen.
"Das Museum der unnützen Körperteile" von Rachel Poliquin und Clayton Hanmer
"Warum Du heute noch Weisheitszähne, Schluckauf oder Gänsehaut bekommst", wird in diesem Buch erklärt, so verspricht es der Untertitel. Und was sind Stummelchen und Affenmixfüße? Die Evolution ist eine lustige Sache, das merkt man schon im Inhaltsverzeichnis, gezeichnet als Lageplan dieses ungewöhnlichen Museums. Gehen wir mal rein:
"Gänsehaut. Das kennst Du bestimmt? Wenn Du frierst, Angst hast oder wunderschöne Musik hörst, bekommst Du auf den Armen viele kleine Hubbel und die Härchen richten sich auf. Das ist so, weil Du ein Säugetier bist und die meisten Säugetiere ein Fell besitzen." Leseprobe
Und Gänsehaut ist gleich dickes Fell, wie man lernt. In jeder Hinsicht. Zum Wärmen, zum Abschrecken und zum Wohlfühlen.
Im "Museum der unnützen Körperteile" wird höchst unterhaltsam und mit vielen tollen Zeichnungen erklärt, was wir Menschen so mit uns herumtragen, obwohl wir es offenbar gar nicht wirklich brauchen. Überbleibsel der Evolution eben. Die etwas längeren Textstellen eignen sich hervorragend auch zum Vorlesen und Kinder und Erwachsene lernen und lachen gemeinsam.
"Sind die Dinos wirklich alle tot?" von Mai Thi Nguyen-Kim und Marie Meimberg
"Sind die Dinos wirklich tot?" ist ein großartiges Buch für alle Dino-Fans, für alle, die es werden wollen und auch für Dino-geplagte Eltern, denn hier lernen alle noch etwas dazu und haben dino-gigantischen Spaß dabei. Zum Beispiel, dass die Erde vor sehr langer Zeit einmal das Zuhause der Dinsosaurier war - und dass sie hier sehr lange den Ton angegeben haben, nämlich 165 Millionen Jahre lang. Der Mensch ist gerade einmal seit 300.000 Jahren da.
Sprachlich liebevoll erklärt machen Zeichnungen diese unfassbar großen Zahlen verständlicher. Da hat ein Dinosaurier Zeit, 550 Noten zu singen, der kleine Mensch bislang nur eine. Und nicht nur auf die Frage "wer ist eigentlich das stärkste Tier von allen" gibt es eine richtig kluge Antwort:
"Es gibt gar nicht eine richtige Antwort, (…) sondern zwei. Einmal gewinnt die Ameise, einmal der Elefant. Wenn also jemand fragt: Wer sind denn die Stärksten hier? Ist die Antwort oft: Naja, kommt drauf an." Leseprobe