"Argylle": Unterhaltsamer Spionageroman zum gleichnamigen Kinofilm
Wer minutiös geplante Schmuckdiebstähle in Monaco, Einbrüche in griechische Klöster und Schießereien in geheimnisvollen Tunnelanlagen mag, ist bei Elly Conways Agententhriller "Argylle" genau richtig.
Der Kalte Krieg ist zurück, Russland taugt wieder als Erzfeind des Westens, wie in den guten alten Agententhrillern des 20. Jahrhunderts. Der böse Russe ist bei Elly Conway der Milliardär Wassili Federow. Der will neuer Präsident werden und verspricht, sollte er siegen, werde er dem russischen Volk, das in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verschwundene Bernsteinzimmer zurückbringen. Für die freie Welt wäre sein Sieg allerdings eine Katastrophe:
Wir glauben, wenn er die Präsidentschaftswahlen in Russland gewinnt, besitzt er die Macht, die gefährlichsten extremistischen Elemente Europas hinter sich zu vereinen und ein länderübergreifendes, ultrarechtes Bündnis zu schmieden, finanziert von zwielichtigen Milliardären, die ihr Vermögen durch die Verbreitung von Falschinformationen im Internet gemacht haben. Leseprobe
Um das zu verhindern, will die CIA dem Milliardär zuvorkommen und das - auch als achtes Weltwunder bezeichnete - Bernsteinzimmer ausfindig machen. Dafür wird ein Team rekrutiert, zu dem auch Argylle gehört, ein junger Nachwuchsagent mit interessanter Familiengeschichte. Seine Eltern waren professionelle Drogenschmuggler:
Sie haben den Kleinen um die ganze Welt mitgeschleift - nach Afrika, Asien, Südamerika, Europa. Den Berichten zufolge waren sie eine ziemlich eng verwobene Familie (...). Der Junge hat kaum je eine Schule von innen gesehen, hat sich aber als superschlau erwiesen. Er spricht sechs oder sieben Sprachen fließend. Leseprobe
Diese Talente kommen Argylle bei der CIA jetzt zugute, denn die Suche nach dem Bernsteinzimmer wird ihn und das Team um die halbe Welt führen.
Nette Unterhaltung trotz einiger Klischees
Elly Conway, oder wie auch immer die Autorin heißen mag, hat einen klassischen Agententhriller geschrieben, bei dem Gut und Böse klar voneinander getrennt sind. Die Charaktere wirken, wie in vielen Agentenromanen, etwas klischeehaft und die Story weist die eine oder andere Logiklücke auf. Und trotzdem: "Argylle" ist gute Unterhaltung, das Geheimnis ums Bernsteinzimmer fasziniert und die Actionszenen schreien förmlich nach einer Verfilmung. Allerdings erzählt der Film mitnichten die Story des Romans, sondern hebt das Ganze auf eine Metaebene, die auch die angebliche oder wirkliche Autorin Conway in die Story miteinbezieht.
"Argylle": Auftakt einer neuen Spionagereihe
Im Roman hat es sowohl Argylle als auch seine Gegenspieler in die polnischen Karpaten verschlagen. Ein Verräter in den Reihen der CIA sorgt dafür, dass die Russen den amerikanischen Agenten immer auf den Fersen bleiben.
Wer minutiös geplante Schmuckdiebstähle in Monaco, Einbrüche in griechische Klöster und Schießereien in geheimnisvollen Tunnelanlagen mag, ist bei Elly Conway genau richtig. Ihr Agententhriller "Argylle", so liest man, ist der Auftakt einer neuen Spionagereihe.
Argylle
- Seitenzahl:
- 544 Seiten
- Genre:
- Krimi
- Zusatzinfo:
- Aus dem Englischen von Michael Krug
- Verlag:
- blanvalet
- Bestellnummer:
- 978-3-7645-0818-0
- Preis:
- 18 €