Frida Kahlo ist die wohl bekannteste Malerin Lateinamerikas. Die Künstlerin mit den markanten Augenbrauen hat den Surrealismus mit einer volkstümlichen Bildsprache verbunden. Am 13. Juli jährte sich ihr Todestag zum 70. Mal. Aus diesem Anlass ist kürzlich ein bunt illustriertes Kinderbuch erschienen: "Frida Kahlo – Die Farben einer starken Frau" - erschienen im Berliner Kindermann-Verlag und für kleine Leser ab 8 Jahren empfohlen.
Als Frida Kahlo 18 war, verunglückte ihr Schulbus. Eine Metallstange durchbohrte den Körper der jungen Frau. Bis zu ihrem Tod 1954 musste sie sich mehr als 40 Operationen unterziehen. Rückblickend schrieb die Künstlerin über ihr Leben: "Es gab zwei große Unfälle in meinem Leben. Einer war der mit dem Bus, und der andere war Diego. Aber Diego war mit Abstand der Schlimmere..." Diego Rivera, war ebenfalls Maler und untreuer Ehemann.
Frida Kahlo ist zu einer echten Kultfigur geworden, durch ihre problematischen Liebschaften, durch ihre Verletzungen, durch ihre surrealen Bilderwelten. Farbkräftig und geheimnisvoll beeindrucken die Werke auch 70 Jahre nach dem Tod ihrer Schöpferin Menschen überall auf der Welt. Die Autorin Christine Schulz-Reiss wollte diese Faszination auch den jungen Lesern nahebringen.
Sie sagt: "Frida Kahlo ist schon als Kind ein starker Mensch gewesen, und deshalb denke ich, ist sie auch von ihrer Lebensgeschichte her für Kinder spannend."
So entstand das Buch "Frida Kahlo - Die Farben einer starken Frau". Und das soll insbesondere Mut machen. Denn die Künstlerin habe sich auf inspirierende Weise gegen strenge Sitten und körperliche Grenzen gestemmt und so auch der Frauenbewegung im 20. Jahrhundert wichtige Impulse gegeben, sagt Schulz-Reiss: "Frida Kahlo wurde bei uns in Europa erst lange nach ihrem Tod so wirklich bekannt geworden. So die 70er-Jahre, da kam sie plötzlich ins Rampenlicht - sie hat nie aufgegeben, sie hat sich tatsächlich vom Leben genommen, was sie sich nehmen konnte, ohne Rücksicht auf Konventionen."
Die Gestaltung dieses leicht erzählten Kinderbuchs hat die Rostocker Illustratorin Tine Schulz übernommen. Frida Kahlo - nicht nur als Vorlage sondern auch als Vorbild: Das sei eine echte Herausforderung gewesen. "Ich hab mir im Vorfeld viele ihrer Arbeiten angeguckt und hab überlegt, wie passe ich meinen Stil also adäquat an, dass man Frida Kahlos Bildsprache auch wiedergeben kann, dass es ein bisschen wie eine freie, wilde Malerei aussieht..."
Tine Schulz hat sich mit Pinsel und Tinte durch die Lebensstationen der Künstlerin gearbeitet. Die gut 25 Illustrationen hat sie erst analog vorgezeichnet und die Entwürfe dann digital coloriert. Wichtig war ihr, Frida nicht zu einer Comicfigur zu degradieren. Aber dennoch steht der Wiedererkennungswert klar im Vordergrund. Ein Detail zur Charakterisierung setzt Tine Schulz häufiger ein, als Frida Kahlo es in ihren vielen Selbstbildnissen getan hat: Ein charmantes, verschmitztes Lächeln.