eat.READ.sleep.: (112) Kartoffelpuffer und Spione
Fast schon unheimlich, wie die Bücher dieser Folge miteinander zusammenhängen - zufällig hat sich ein Wien-England-30er-40er-Jahre-Schwerpunkt ergeben.
Katharina findet in einem Roman ganz unverhofft Enid-Blyton-Vibes. Zu Gast ist diesmal die Historikerin Karina Urbach, die gerade einen Spionagethriller geschrieben hat, der - genau wie der berühmte Roman "Der dritte Mann" in der Unterwelt Wiens spielt. Zum Glück hat Daniel noch zwei Stücke Sachertorte in petto, um den Buchgenuss perfekt zu machen. Der Bestseller allerdings führt nach Mittelfranken, auf einen Bauernhof, wo die Kartoffelpuffer Baggers heißen. Idylle oder Albtraum - das ist die Frage.
Die Bücher der Sendung:
- Martina Bogdahn: "Mühlensommer" (Kiepenheuer & Witsch)
- Kimberly Brubaker Bradley: "Gras unter meinen Füßen", übersetzt von Beate Schäfer (dtv)
- Eva Ibbotson: "Was der Morgen bringt", übersetzt von Mechtild Cileti (Kampa)
- Karina Urbach: "Das Haus am Gordon Place" (Limes)
- Eudora Welty: "Die Tochter des Optimisten", Deutsch von Kai Molvig (Rowohlt)
Rezept für "Baggers" (Kartoffelpuffer)
- 1 kg Kartoffel
- 4 TL Salz
- 1 EL Stärke
- 2 Eier
- Öl zum Braten
Zubereitung
Die Kartoffeln schälen und reiben - die eine Hälfte grob und die andere fein (für die Puffer-Struktur). Die geriebenen Kartoffeln salzen und in einem Sieb abtropfen lassen. Das Wasser dabei unbedingt auffangen: Nach einiger Zeit setzt sich die Stärke ab, die wir benötigen. Das Kartoffelwasser vorsichtig abgießen. Die übrig gebliebene Stärke der Kartoffeln mit den geriebenen Kartoffeln sowie der zusätzlichen Stärke und den Eiern vermischen. Die Puffer dann auf mittlerer Hitze braten. Achtung: Macht die Baggers noch zu dick, damit sie auch gar werden. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen und dann mit kaltem Apfelmus servieren.
Als alle Kartoffeln geschält in der Schüssel liegen, erkläre ich den Kindern, wie sie die reiben sollen, und gebe Eier, Mehl und etwas Salz dazu. Dann brate ich die Baggers mit Butterschmalz in einer großen Pfanne, bis sie knusprig braun sind. (…) Mit so viel Appetit habe ich sie schon lange nicht mehr essen sehen. (…) Als kurze Zeit später das schmutzige Geschirr in der Spüle steht, sind vier große Gläser Apfelmus leer, und niemand ist mehr hungrig. Martin Bogdahn, „Mühlensommer“, Seite 143 f.
Feedback, Anregungen und Ideen? Her damit!
Wer Feedback geben oder eigene Lieblingsbücher nennen möchte, der erreicht die drei Hosts per E-Mail unter eatreadsleep@ndr.de. Der Podcast wird alle 14 Tage freitags um 6 Uhr veröffentlicht und läuft als Gemeinschaftsprojekt unter der NDR Dachmarke - zu hören und hier zu abonnieren - oder aber in der ARD-Audiothek.