Lesung in Hamburg: Annette Frier und Stefan Gwildis
Der Abend stand im Zeichen von Siegfried Lenz. Annette Frier und Stefan Gwildis präsentierten in Hamburg bislang kaum bekannte Radiomanuskripte des Schriftstellers.
Mit Romanen und Erzählungen wie "Deutschstunde", "Die Auflehnung" oder "Das Feuerschiff" wurde Siegfried Lenz einer der beliebtesten deutschsprachigen Schriftsteller. Was aber auch viele seiner Fans nicht wissen: In seinen frühen Jahren war Siegfried Lenz ein eifriger Radio-Autor. Wie eifrig, das zeigt sich erst jetzt. Drei umfangreiche Bände dokumentieren, was Lenz von den 50ern bis in die 70er Jahre für den Rundfunk geschrieben hat - meistens für den NDR.
Hörspiele, Essays, Rezensionen, aber auch kleine Feuilletons, Betrachtungen zur Zeit und Gedanken über Alltagsphänomene. Eine echte Entdeckung, denn vier Fünftel der Texte sind nie gedruckt worden. "Psychologie der Propaganda", "Der Hafen ist voller Geheimnisse", "Genial sein ist gut für den Anfang" - schon die Titel machen neugierig.
Herausgeber Hans-Ulrich Wagner, Senior Researcher am Leibniz Institut für Medienforschung, berichtet über seine Recherchen, die viel mehr zutage förderten, als er je gedacht hätte. Günter Berg von der Siegfried Lenz Stiftung zeigte auf, was die Rundfunkstücke mit den Romanen verbindet. Und Stefan Gwildis, Musiker und großer Lenz-Fan, steuerte Songs bei und las gemeinsam mit Annette Frier aus den kaum bekannten Radiomanuskripten vor.
Eine Veranstaltung der Reihe "Der Norden liest - Die Herbsttour" von NDR Kultur. Unter der Schirmherrschaft der Stiftung Lesen. In Kooperation mit der Siegfried Lenz Stiftung, der Historischen Kommission der ARD und der Volkshochschule Hamburg.