50. KIBUM: Messe nimmt Kinderbücher in den Fokus
In Oldenburg hat die KIBUM begonnen, die Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse. Die 50. Ausgabe hat die Schirmherrin und Erfolgsautorin Cornelia Funke eröffnet und damit viele Kinderaugen leuchten lassen.
Die Eröffnung startet feierlich mit Reden unter anderem von Kulturminister Falko Mohrs. Dann ist Cornelia Funke an der Reihe. Alle lauschen ihrer Geschichte vom Pferd des Grafen. Das Pferd "Kranich" lebt beim Grafen buchstäblich im goldenen Käfig - bis an seinem dritten Geburtstag eine Fee mit einem Geschenk kommt: "Ich komme morgen Nacht zurück und falls Du willst, lasse ich Dich aus dem Stall und bringe Dich zu den anderen, aber solltest Du unser Geschenk annehmen, musst Du dieses Leben aufgeben. Du wirst Dir Dein Futter selbst suchen müssen."
Cornelia Funke hat das Bilderbuch eigens für die KIBUM geschrieben, frei nach historischen Gemälden des Oldenburger Grafen Anton Günther mit seinem Schimmel "Kranich", der mit seiner überlangen Mähne und dem meterlangen Schweif immer wieder in Bildern verewigt wurde. Die Gemälde brachten die Autorin auf das Thema Freiheit, "weil ich sofort gedacht habe, mein Gott dieses arme Pferd. Es muss ja permanent auf seinen Schwanz und seine Mähne getreten sein. Das kann ja eigentlich nicht sehr glücklich gewesen sein. Das war der Anfang der Geschichte." Ein Pferd, das sprechen kann, eine magische Fee und ein Junge, der alle Lebewesen versteht, sogar die Bäume, das kommt an beim Publikum. Kinder und Eltern reihen sich nach der Lesung in eine Schlange durch das halbe Theaterfoyer ein, damit Cornelia Funke ihre mitgebrachten Bücher signiert.
KIBUM: Elf Tage Messe und Hunderte neuer Bücher
Cornelia Funkes Werk steht im Mittelpunkt bei der Messe wie auch bei einer Ausstellung ihrer Illustrationen. Insgesamt kündigen die Veranstalter 28 Autorinnen und Autoren an, die an den elf Tagen zur Messe kommen. Zusätzlich liegen mehr als 2.300 neu erschienene Bücher des Jahres aus - zum Stöbern und Lesen. Wie jedes Jahr hat die Literatur eine große Bandbreite: vom Wimmelbuch aus Pappe über Sachbücher, beispielsweise über die Welt der Finanzen, bis hin zu Liebesromanen.
Thomas Boyken von der Universität Oldenburg forscht zu Kinderbüchern und hat auch eine Ausstellung über die KIBUM kuratiert: "Wir lesen mit unseren Kindern das, was uns vorgelesen wurde: Pippi Langstrumpf oder Michel aus Lönneberga. Das sind Texte, die sozusagen weitergetragen werden. Das ist der nostalgische Aspekt, andererseits ist mit dem Buch eben auch verbunden, dass das mit bürgerlichen Werten und Wissen zu tun hat - das Buch ist ein Wissensmedium."
Kindergeschichten im Fokus bei Lesungen, Theater und Kino
Es werde immer noch leidenschaftlich gelesen, sagt auch Cornelia Funke. Verlage hätten ihren Umsatz seit der Pandemie sogar erhöht, betont sie. "Andererseits denke ich, wir dürfen auch nicht das Buch zum einzigen Kult machen und sagen, Kinder müssen jetzt aber Geschichten auf diese Art wahrnehmen", findet die Schriftstellerin. "Ein Hörbuch ist was ganz Fantastisches. Ein Lied kann eine Geschichte erzählen, ein Video oder ein Film kann eine Geschichte erzählen. Ich bin überhaupt nicht jemand, der sagt, das muss nur im Buch passieren."
In diesem Sinne lässt sich Literatur bei der KIBUM auch in Lesungen, Theaterstücken und als Bilderbuchkino erleben. Vormittags in einem Programm für Kindergartengruppen und Schulklassen - nachmittags und am Wochenende für alle - und das Ganze bis zum 19. November.
50. KIBUM: Messe nimmt Kinderbücher in den Fokus
Zum 50. Mal treffen sich in Oldenburg Kinder- und Jugendbuch-Fans. Das Jubiläum der Messe hat Erfolgsautorin Cornelia Funke eröffnet.
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