Papst Benedikt XVI. mit Trauermesse in Rom verabschiedet
Der verstorbene Papst Benedikt XVI. ist auf dem Petersplatz in Rom mit einer Trauermesse verabschiedet worden. Nach der Messe wurde der Sarg zur Grabstätte in die Krypta unter dem Petersdom gebracht.
Papst Franziskus würdigte die "Weisheit" und das "Feingefühl" seines Vorgängers. In seiner Predigt auf dem Petersplatz ging Franziskus besonders auf Benedikts Gottvertrauen ein: seine Hingabe im Gebet und die Liebe zum Evangelium. Er erinnerte an die Mühen des Papsttums, die schwierigen Aufgaben, denen sich "ein Hirte" stellen müsse. Gottvertrauen aber bringe die Sanftmut hervor, "die fähig ist zu verstehen, anzunehmen, zu hoffen und alles zu wagen".
Olaf Scholz und Peter Tschentscher unter den Gästen
Zehntausende waren auf den Petersplatz gekommen, um an dem Requiem für den am Samstag gestorbenen Benedikt teilzunehmen. In den drei Tagen zuvor hatten knapp 200.000 Menschen dem im Petersdom aufgebahrten früheren Papst die letzte Ehre erwiesen. An der Messe nahmen auch viele hochrangige Vertreter aus Religion und Politik teil. Aus Deutschland kamen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) war als Bundesratspräsident unter den Trauergästen.
Weltweite Trauer über den Tod Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war am 31. Dezember im Alter von 95 Jahren verstorben. Bundeskanzler Olaf Scholz hob dessen Bedeutung für Deutschland hervor. "Als 'deutscher' Papst war Benedikt XVI. für viele nicht nur hierzulande ein besonderer Kirchenführer", erklärte Scholz im Onlinedienst Twitter. "Die Welt verliert eine prägende Figur der katholischen Kirche, eine streitbare Persönlichkeit und einen klugen Theologen." Auch Hamburgs Erzbischof Heße bezeichnete ihn als "prägenden Lehrer".
Benedikt XVI. lebte seit Rücktritt in einem Kloster
Benedikt XVI. war im Februar 2013 aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Papst zurückgetreten. Der letzte Amtsverzicht eines Papstes lag fast 600 Jahre zurück. Nach seinem historischen Rücktritt hatte er angekündigt, in einem ehemaligen Kloster in den Vatikanischen Gärten weitestgehend vor der Welt verborgen leben zu wollen. Im Sommer 2020 verließ der damals 93-Jährige kurzfristig den Vatikan und reiste in die bayerische Heimat, um sich von seinem todkranken Bruder zu verabschieden.