"Matsch & Muse": Neues Instagram-Angebot von NDR Kultur
NDR Kultur gibt es nicht nur bei Facebook, sondern jetzt auch auf Instagram: "Matsch & Muse" heißt es und richtet sich ganz speziell an Eltern, an Familien mit Kindern. Ein Gespräch mit der Moderatorin des Kanals, Anna Novák.
NDR Kultur: Anna, man darf schon sagen, dass "Matsch & Muse" so ein bisschen dein "Baby" ist?
Anna Novák: In dem Kontext darf man das natürlich sagen, denn wir haben wirklich viele Wochen und Monate getüftelt an dieser Idee von "Matsch & Muse", und das ganze Projekt ist total zu einem Herzensprojekt geworden - für mich, aber auch für die Kolleg*innen, die da mitgearbeitet haben und mitarbeiten.
Worum geht es konkret? Was habt ihr vor bei "Matsch & Muse"?
Novák: Wir wollen Kultur in den wilden Familienalltag integrieren. Wir wollen bei jungen Eltern also wieder Platz machen für Musik, für Kunst, für Literatur. Wir nehmen natürlich Rücksicht auf die Lebenssituation von Menschen mit kleinen Kindern, denn die haben ja oft einfach ein bisschen weniger Zeit. Deswegen nähern wir uns unseren Inhalten ganz spielerisch, unterhaltsam, aber auch informativ. Es wird also zum Beispiel regelmäßig Veranstaltungstipps geben - was kann man gemeinsam mit seinen Kindern hier bei uns in Norddeutschland unternehmen? Es gibt Musik- und Buchtipps und die explizit nicht nur für Kinder, sondern vor allem für die Eltern.
Wir wollen unseren Nutzer*innen nämlich auch Inspiration geben für die Zeit, die sie mal nur für sich verbringen können - die heilige "Me-Time" - dafür haben wir unter anderem unsere "Poesie-Pause" entwickelt. Da werden Gedichte vorgelesen - so ein bisschen wie bei "Lauter Lyrik" im Radio. Außerdem haben wir Kulturwissen dabei: Wir erklären zum Beispiel gerade, warum der Flohwalzer eigentlich ein Fake ist oder warum "Romeo und Julia" zumindest am Theater eine ganze Weile lang ein Happy End hatte.
Macht ihr auch ganz aktuelle Kulturthemen?
Novák: Ja, was gerade in der Kulturwelt passiert, spielt bei uns immer wieder eine Rolle. Wir versuchen die Themen natürlich immer durch die Elternbrille zu sehen - also wir berichten über Themen, die uns als Eltern bewegen. Wir werden auch immer wieder thematische Schwerpunkte setzen: Letzte Woche haben wir uns im Austausch mit unserer Community der Frage gewidmet: Warum gibt es eigentlich immer noch so viele klischeehafte Rollenverteilungen in Kinderbüchern - und was sind vielleicht gute Alternativen? Und diese Woche geht es um die Vereinbarkeit von Familie und dem Musiker*innen-Beruf. Elternsein und Musiker*in sein - geht das überhaupt? Da lassen wir sowohl festangestellte als auch freischaffende Musiker*innen zu Wort kommen und überlegen gemeinsam, wie man die Situation für Eltern in diesem Kulturbereich verbessern könnte.
Zum Schluss must Du aber einmal verraten, was ihr Euch mit dem Namen "Matsch & Muse" gedacht habt.
Novák: Wir wollten einfach gern einen Namen finden, der die Gegensätzlichkeiten abbildet, die das Elternleben mit sich bringt. Also den "Matsch", dieses total unberechenbare, was mit Kindern einfach immer passieren kann: Trotzanfall im Museum, vollgematschte Klamotten, wenn man eigentlich gerade irgendwo hin wollte, plötzlich sind die Kids krank und man muss alles absagen - und dann auf der anderen Seite die "Muse": also diese schönen Kulturmomente, die man sich als Eltern einfach auch öfter wieder gönnen sollte - Zeit für Musik, Zeit für eine schöne Ausstellung oder ein gutes Buch.
Eine "Muse" hat ja auch immer etwas Inspirierendes: Deswegen wollen wir Mut machen, Dinge einfach auszuprobieren, auch gemeinsam mit den Kindern. Kultur trotz und mit Kindern. Das ist das, was wir im Alltag mit "Matsch & Muse" möglich machen wollen - und wir versprechen: Alles ist elterngeprüft und abwaschbar.
Das Gespräch führte Jan Wiedemann.