Friedensnobelpreis für iranische Frauenrechtlerin Narges Mohammadi
Der Friedensnobelpreis 2023 geht an die inhaftierte iranische Frauenrechtlerin Narges Mohammadi. Die 51-Jährige ist eine der bekanntesten Menschenrechtsaktivistinnen im Iran. Sie brachte einen Folterbericht ans Licht.
Die in Teheran inhaftierte Mohammadi bekommt den prestigeträchtigen Preis "für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle", sagte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen, am Freitag bei der Bekanntgabe in Oslo.
Narges Mohammadi: Kampf für Frauenrechte
Mohammadi setzt sich seit Jahrzehnten für die Frauenrechte im Iran ein. Zurzeit verbüßt sie eine Haftstrafe im Ewin-Gefängnis in Teheran. Ende 2022, während der landesweiten Aufstände gegen die iranische Führung, brachte Mohammadi einen Bericht ans Licht, der mutmaßliche Folter an zahlreichen Frauen im Hochsicherheitsgefängnis aufdeckte. Die 51-Jährige ist die zweite Iranerin, die den Friedensnobelpreis erhält. 2003 war die Anwältin Shirin Ebadi mit der Auszeichnung geehrt worden.
Fall Amini löste landesweite Proteste aus
Drei Wochen ist es her, dass sich der Todestag Mahsa Aminis jährte. Mit der Verleihung des Friedensnobelpreises würdigt das Komitee neben Mohammadi zugleich Hunderttausende Menschen im Iran, die sich für die Rechte von Frauen einsetzen. Aktuell liegt im Iran erneut ein junges Mädchen im Koma, nachdem es Menschenrechtlern zufolge in einer U-Bahn von der Sittenpolizei geschlagen worden war.