Leonard Bernstein Award: Cellistin Anastasia Kobekina mit Vivaldi und barfuß
Die russische Cellistin Anastasia Kobekina ist beim Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) mit dem Leonard Bernstein Award 2024 ausgezeichnet worden. Beim Preisträger-Konzert spielte sie unter anderem Cellokonzerte von Vivaldi - barfuß.
Venedig heißt der diesjährige Festivalschwerpunkt beim SHMF. Das passt bestens zum aktuellen Album der Cellistin: "Venice". In ihrer Musik hat sie sich von der Magie der Lagunenstadt inspirieren lassen. Anastasia Kobekinas Venedig ist geprägt von wilden Tänzen in Vivaldis Cellokonzerten, schaukelnd auf dem Wasser der vielen Kanäle mit Faurés "Les Berceaux", aber auch mit Blicken hinter die dunklen Mauern der Stadt mit Brian Enos "Emerald and Stone".
"Kobekina verbindet technisches Können mit Herzenswärme"
Kobekina bewegt sich in ihrer Musik zwischen Barock- und zeitgenössischer Musik, historisch und modern. "Kobekina verbindet technisches Können mit Herzenswärme", schwärmte SHMF-Intendant Christian Kuhnt über die Cellistin. "Es ist eine große Ehre, den renommierten Leonard Bernstein Award zu erhalten und damit in die Fußstapfen so vieler fantastischer Künstler treten zu dürfen, die ich bewundere", freute sich die Preisträgerin über die Auszeichnung. "Über diesen Preis eine Verbindung zu einem so umfassenden, vielseitigen Künstler wie Leonard Bernstein zu haben, ist eine Inspiration, und ich sehe es als eine aufregende Herausforderung an, seinen Idealen und seinem Vermächtnis in meiner Musik gerecht zu werden."
Bei der Preisverleihung in der Kulturwerft Gollan in Lübeck spielte sie gemeinsam mit dem Kammerorchester Basel Werke von Vivaldi, Barbara Strozzi, Niccolò Paganini und Caroline Shaw - und das barfuß. Auf der Bühne frech sein: Das hätte dem Namensgeber des Preises, Leonard Bernstein, gefallen. Er liebte Originalität und hatte einen sehr guten Draht zum musikalischen Nachwuchs. Keiner weiß das besser als Craig Urquhart. Er war Leonard Bernsteins letzter Assistent: "Er hatte gerne junge Musiker um sich. Er mochte ihre Energie, ihre Hingabe an die Musik. Das gab ihm Kraft. Und er liebte es zu unterrichten. So konnte er seine Gaben mit der jüngeren Generation teilen."