Eine Person steht vor den Symbolen des Christentums, die auf Fliesen aufgemalt sind. © Christoph Hardt/Geisler-Fotopress Foto: Christoph Hardt/Geisler-Fotopress

Das A und O: Darauf kommt es an

Stand: 11.01.2023 08:35 Uhr

Das altgriechische Alphabet beginnt mit Alpha und endet mit Omega. Eine moderne Entsprechung zum antiken A und O wäre, eine Sache von A bis Z zu beherrschen. Pastor Oliver Vorwald erläutert die Redewendung.

von Pastor Oliver Vorwald

"Treten und Gleichgewicht halten. Das A und O beim Radfahren": Dann lässt mein Vater mich los und ich drehe meine erste Runde durch unseren Garten. Unbeschwert, beinah wie Fliegen. Im wieder in die Pedale. Darauf kommt es an. Das A und O. Also das Allerwichtigste. Jahre später lese ich diese Worte in der Friedhofskapelle. Hinter dem Altar ein Mosaik. Christus. Goldglanz. Die Worte vom A und O ...

Altgriechisches Alphabet beginnt mit A und endet mit O

Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige. Offenbarung 1,8

Die Redewendung vom A und O steht in der Offenbarung, das letzte Buch der Bibel. Es blickt weit voraus, spricht von einer neuen Schöpfung, malt das Bild einer Stadt in den Himmeln, die Zukunft mit Gott. Die Offenbarung ist auf Altgriechisch verfasst, eine der geläufigen Umgangssprachen der Antike - so wie heute Englisch. Sein Alphabet kennt, anders als unsere lateinische Variante, 24 Buchstaben. Es beginnt mit dem Alpha und endet mit dem Omega. Daher A und O.

Das Buch der Offenbarung nennt Gott allmächtig. Denn er rahmt die Zeit, sie kommt aus ihm und sie kehrt zu ihm zurück. Wer den Beginn und das Ende einer Sache kennt, beherrscht sie voll und ganz. Eine moderne Entsprechung zum antiken A und O wäre, eine Sache von A bis Z zu beherrschen.

Gleichgewicht halten - das A und O beim Fahrradfahren

Treten, immer wieder in die Pedale. Gleichgewicht halten. Das A und O beim Radfahren. Ich lerne es vor vielen Jahrzehnten im Garten meiner Eltern. Angst vor Stürzen oder Schrammen habe ich damals keine. Warum auch? Da ist ja mein Vater.

Einer, welches alles Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält. R.M.Rilke, Herbstgedicht: Das Buch der Bilder

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | 14.01.2023 | 19:15 Uhr

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