Vertrauen: Zusammen bleiben wir stabil
Sicherheit gibt es nicht in der Welt, aber Vertrauen und Verbündete, wie Freunde oder Nachbarn. Sicherheit versprechen nur die Profiteure der Angst.
Ich mag das rote Radio in meiner Küche. Ich mag den Schaukelstuhl und das glitzernde Kaninchen, das auf meinem Schreibtisch steht. Aber lebenswichtig ist das alles nicht. Bisher musste ich mir noch nie ernsthaft die Frage stellen, was lebenswichtig ist. Zum Glück.
Weil ich in einem Land lebe, das so stabil ist, dass ich keine Bombe fürchte, die mir aufs Dach fällt. Weil ich nachts ruhig schlafen kann, ohne dass marodierende Gangs durch die Straßen ziehen. Weil es bei allem, was schiefläuft, Rechtsstaat, Demokratie und eine freie Presse gibt. Und Äpfel vom Markt. Wenn ich mir etwas wünschen darf, dann ist es die Sicherheit, dass das so bleibt.
Aneinander festhalten, wenn die Welt wankt
"Sorry", sagt Gott. "Sicherheit gibt es nicht. Was ich dir anbieten kann, ist Vertrauen." Das hätte ich mir denken können. Sicherheit versprechen nur die Profiteure der Angst. Aber Vertrauen? Worauf? "Du bist nicht allein", sagt Gott. "Erstens bin ich bei dir. In dir drin. Ob du's glaubst oder nicht. Und zweitens sind da die anderen: Freundinnen und Verbündete. Nachbarn und Zufallsbegegnungen. Eine Tante, die wiederauftaucht oder der freundliche Käseverkäufer auf dem Markt. Wenn die Welt wankt, hilft es, sich aneinander festzuhalten."
"Amen", sage ich. Unsicher, aber mutig. Zusammen bleiben wir stabil.
