Eine Jesusfigur ohne Arme hängt an einer Holzwand. © Kirche im NDR Foto: Christine Raczka

"Kirche soll dekorativ sein und Amen sagen"

Stand: 11.03.2025 11:20 Uhr

Wer Kirche will, muss mit Jesus klarkommen. Er war unbequem und hat sich mit den Mächtigen auseinandergesetzt. Und wer Jesus will, darf radikal sein und muss nicht alles kommentarlos schlucken.

von Bloggerin Susanne Niemeyer

Kurz mal zu Jesus. Das ist der am Kreuz. Wegen ihm gibt es eine ganze Religion, genau, das Christentum. Jesus ist nun schon 2.000 Jahre tot. Genauer gesagt, wurde er getötet. Gekreuzigt, eine damals gängige Foltermethode. Weil er unbequem war. Damit seine Botschaft weiterlebt, gibt es die Kirche.

Kirche soll sich nicht in Politik einmischen

Manche Leute sagen: schön und gut, die Kirche soll dekorativ sein und Amen sagen und nicht weiter stören. Vor allem soll sie sich nicht in Politik einmischen. Jesus hat ziemlich gestört. Die Mächtigen und die Reichen, er hat die Unterdrücker beim Unterdrücken gestört und Männer, die gern vergöttert werden wollten, hat er auch gestört.

Jesus war unbequem und sehr radikal

Eigentlich war das meiste, was er gesagt hat, unbequem und sehr radikal: Liebe deine Nächsten auch wenn sie anders leben als du. Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als das ein Reicher in den Himmel kommt. Warum besitzen einzelne Menschen Milliarden? Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen.

"Wer Kirche will, muss mit Jesus klarkommen"

Das ist sehr lange her, und natürlich lässt sich nicht alles eins zu eins auf heute übertragen. Aber die Botschaft bleibt: Ich bin nicht gekommen, Harmonie zu verbreiten, sondern Streitgespräche zu führen. Wer Kirche will, muss mit Jesus klarkommen. Und wer Jesus will, kann nicht zu allem Ja und Amen sagen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Kirchenleute heute | 13.03.2025 | 10:50 Uhr

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