Otto Hahn - Interviews und Vorträge zum Hören
"Wenn ich an unsere mehr als 30-jährige Zusammenarbeit zurückdenke, so sind - abgesehen von den wissenschaftlichen Erlebnissen - meine stärksten und liebsten Erinnerungen die an Hahns fast unzerstörbare Fröhlichkeit und heitere Gemütsart, seine stete Hilfsbereitschaft und seine Freude an der Musik ... Die große Zuverlässigkeit seines Charakters, seine natürliche Liebenswürdigkeit und Freude am Scherzen haben ihn auch bei etwaigen schwierigen Diskussionen, wissenschaftlicher oder menschlicher Art, die er mit Kollegen, Mitarbeitern und Schülern haben mochte, nie verlassen" , charakterisiert Lise Meitner ihren langjährigen Kollegen und Freund Otto Hahn (Otto Hahn zum 80. Geburtstag am 8. März 1959 in: Lise Meitner: Erinnerungen an Otto Hahn, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2005).
Als Otto Hahn 1945 vom Abwurf der Atombombe auf Hiroshima erfuhr, bedrückte ihn das ganz besonders, denn seine wissenschaftliche Arbeit war schließlich die Grundlage, auf der diese Katastrophe erst möglich wurde. Bis zu seinem Lebensende setzte er sich deshalb für die friedliche Nutzung der Atomenergie ein, etwa 1957 mit seiner Unterschrift unter den Appell westdeutscher Kernphysiker, der als "Göttinger Erklärung" bekannt wurde.
Er beschäftigte sich in Publikationen, Diskussionen und Interviews mit der Verantwortung des Wissenschaftlers und dem Missbrauch wissenschaftlicher Entdeckungen für Zerstörung und Krieg. Seine Ansichten lösten heftige Diskussionen über die Atompolitik in der damals jungen Bundesrepublik aus.
In zahlreichen Interviews hatte der NDR in den 50er- und 60er-Jahren Gelegenheit, mit ihm und seinen engsten Kollegen zu sprechen - über Kernforschung und Atomenergie, aber auch ganz allgemein über den Werdegang und die wissenschaftliche Arbeit des Nobelpreisträgers.
Hören Sie hier einige Sendungen und Beiträge des NDR Hörfunks aus dieser Zeit!