Vor 30 Jahren startete die ARD-Serie "Gegen den Wind"
Schauplatz der ARD-Fernsehserie "Gegen den Wind" war St. Peter-Ording. Alles drehte sich ums Windsurfen. In 52 Episoden sprangen Ralf Bauer und Hardy Krüger jr. über die Nordseewellen. Sendestart war am 11. Januar 1995.
"I'm gonna ride that silver spray, gonna catch a wave to ride all day. Yes, I'm gonna go surfin surfin." Aus dem Titelsong "Surfin'" von Smokie (1993)
Sonne, Strand und Liebe - ein gutes Konzept fürs Fernsehen: Das Windsurfen stand im Mittelpunkt der ARD-Vorabendserie "Gegen den Wind". Aber auch Liebesbeziehungen waren zentrales Thema. Gedreht wurde in St. Peter-Ording. Der Serie war ein 1993 Pilotfilm vorangegangen, sie wurde von 1994 bis 1997 von der Bavaria Film GmbH für die ARD produziert. Die erste Folge flimmerte am 11. Januar 1995 über die Bildschirme. Insgesamt kamen 52 Episoden in vier Staffeln zustande.
Bauer: "Absolute Lifestyle-Serie der 90er"
Zu den Schauspielern zählten unter anderem Ralf Bauer, Hardy Krüger jr., Henry van Lyck, Daniela Ziegler, Julia Heinemann, Katrin Weißer, Henry Hübchen, Katja Woywood, Marco Girnth und Eva Habermann.
Besonders Ralf Bauer und Hardy Krüger jr. (Sohn des gleichnamigen Vaters) bringt man noch heute mit der Serie in Verbindung. Sie spielten damals die Freunde Nik und Sven, die das Windsurfen als gemeinsames Hobby haben.
"Der eine ist blond, hat braune Augen und gibt sich als cooler Draufgänger, der den Frauen imponieren will. Der andere, ein dunkelhaariger Typ mit blauen Augen, wirkt eher sanftmütig und zurückhaltend." "Hamburger Abendblatt" vom 11. Januar 1995
Ralf Bauer sagte damals über den "Gegen den "Wind": "Es ist die absolute Freestyle-, Lifestyle-Serie der 90er." Am Strand von St. Peter-Ording herrschte damals laut NDR "Schmachtalarm". Die bis dahin noch recht unbekannten Jungschauspieler Bauer und Krüger jr. ließen als "leichtbekleidete, langhaarige Surferboys Frauenherzen schneller schlagen".
Viele actionreiche Surfeinlagen
Zum Inhalt: Weil Niks Mutter (Daniela Ziegler) und Svens Vater (Henry van Lyck) heirateten, wurden sie sozusagen zu Brüdern. Die beiden Freunde hatten ein Ziel: Sie wollten Profisurfer werden. Dabei wurden sie zu sportlichen Konkurrenten, stießen immer wieder auf Widerstände und erlebten einige Abenteuer - vor allem mit ihrer Clique am Strand von St. Peter-Ording. Und immer wieder wurden actionreiche Surfeinlagen gezeigt. Bauer und Krüger wurden dabei von Profisurfern gedoubelt. Aber die Grundlagen mussten sich beide draufpacken. So absolvierten sie einen 14-tägigen Crash-Kurs, in dem sie die Grundregeln des Surfens lernten.
Liebe als großes weiteres Thema
Durch die Serie - das "Hamburger Abendblatt" nannte sie 1995 "Flotte Brett-Spiele" - zogen sich diverse Liebesgeschichten von Nik und Sven: Trennungen hier, eine neue Flamme dort. Die Freundschaft der beiden wurde auf eine Probe gestellt, als sie sich in dieselbe Frau verliebten. Am Ende der Serie schienen sie aber die "richtigen" Partnerinnen gefunden zu haben.
Auf Wunsch der beiden Hauptdarsteller war nach der vierten Staffel Schluss mit "Gegen den Wind". "Ich bin mittlerweile 30, ich kann einfach nicht mehr einen 25-jährigen Surfer mimen", meinte Bauer. Die letzte Folge lief am 8. Februar 1999. Die Serie war beim Publikum äußerst beliebt und sehr erfolgreich. Rund fünf Millionen Menschen schauten sich jede Episode an. Noch Jahre später pilgerten etliche Fans im Urlaub zu den Wirkungsstätten ihrer Surfhelden. Sogar eine Fahrradtour wurde dafür angeboten. Ein Pfahlbau, der oft im Fernsehen zu sehen war, ist inzwischen längst abgerissen worden.
Ableger "Die Strandclique" schließt sich an
Nach dem Ende der Serie wurde von 1998 bis 2000 ein Ableger mit dem Titel "Die Strandclique" produziert. Auch diese Serie wurde vorrangig in St. Peter-Ording produziert - ebenfalls von der Bavaria Film GmbH. Im Unterschied zu "Gegen den Wind" gab es bei der "Strandclique" fünf Protagonisten und nicht nur zwei. Einige Darsteller wechselten vom "Original" zum Ableger, darunter Eva Habermann und Marco Girnth. Die Serie bezeichnete das "Hamburger Abendblatt" 2002 als "Baywatch an der Nordsee".