Rudolf Bultmann, Theologe und Religionswissenschaftler (1976) © picture alliance / dpa

Rudolf Bultmann: Streitbarer Theologe

Sendung: ZeitZeichen | 20.08.2019 | 20:15 Uhr | von Vormweg, Christoph
15 Min | Verfügbar bis 31.12.2099

Das Neue Testament wollte Rudolf Bultmann mit Blick auf die Gegenwart interpretieren. Doch mit seinem Programm der Entmythologisierung machte sich der Marburger Professor viele Feinde in evangelischen Kreisen. Er provozierte und spaltete.

1921 machte Rudolf Bultmann zum ersten Mal auf sich aufmerksam: mit dem Hinweis, dass viele Zitate Jesu erst nach seinem Tod willkürlich zusammengebastelt worden seien. 1941 erklärte er den Glauben "an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments" angesichts der Erkenntnisse der Moderne für absurd. Die Jungfrauengeburt Jesu verwarf er genauso wie dessen Auferstehung.

So wurde Rudolf Bultmann, der während des Dritten Reichs zur oppositionellen "Bekennenden Kirche" gehörte, für viele zum Feindbild. Man warf ihm "Irrlehren!" vor.

1966 trafen sich 22.000 Bultmann-Gegner in der Dortmunder Westfalenhalle zu einer Protestkundgebung. "Der Glaube", konterte der Theologe danach in einem "Spiegel"-Gespräch, sei eben "nicht das Fürwahrhalten von Heilstatsachen".

Autor: Christoph Vormweg
Redaktion: Hildegard Schulte

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