Schild mit der Aufschrift Standesamt © picture alliance Foto: Markus C. Hurek

Personenstandsgesetz: Durchdachter Schlag gegen die Kirche

Sendung: ZeitZeichen | 01.10.2014 | 20:15 Uhr | von Beuthner, Jörg
15 Min | Verfügbar bis 31.12.2099

"Erst nur flüchtig und zivil - dann mit Andacht und Gefühl." Hinter den launigen Versen von Wilhelm Busch steckte ein handfester politischer Konflikt. Preußen hatte 1874 das neue Gesetz zum Personenstand verabschiedet, und von nun an durften ausschließlich Standesbeamte Geburts-, Heirats- und Sterbefälle beurkunden.

Das war ein durchdachter Schlag, vor allem gegen die katholische Kirche. Denn die Kirchen waren bis dahin federführend bei allen Fragen des Personenstandes. Mit seinem sogenannten "Kulturkampf" wollte Bismarck den katholischen Einfluss auf Staat und Gesellschaft massiv beschneiden. Der "Kulturkampf" wurde 1887 beendet, aber das Personenstandsgesetz blieb und beförderte so die Trennung von Staat und Kirche.

Autor: Jörg Beuthner

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