"Ich bin kein Pedant, kein Betbruder, noch weniger ein Scheinheiliger." So beschrieb sich der Musiker und Komponist Leopold Mozart, der schon zu Lebzeiten im Schatten seines Sohnes stand. Bis heute ist er vor allem als dessen Musik-Erzieher und "Manager" bekannt.
1719 wurde Leopold in Augsburg geboren, trat als Geiger in die Dienste des Salzburger Domherren. In der Hofkapelle machte er Karriere und blieb zeitlebens ihr Mitglied. 1747 heiratete er Anna Maria Pertl. Von ihren sieben Kindern erreichten nur zwei das Erwachsenenalter: Maria Anna, genannt "Nannerl", und
Leopold Mozart unterrichtete seine musikalischen Wunderkindern und präsentierte sie auf genau geplanten Konzertreisen. Das Verhältnis zum Sohn kühlte nach dessen Heirat mit Constanze ab, Leopold missbilligte die Ehe. Bis heute hält sich das Bild des harten Über-Vaters, nicht zuletzt durch Miloš Formans Film-Klassiker "Amadeus".
Dabei war er selbst einfallsreich und produktiv. Leopold Mozart komponierte rund 250 Werke: 70 Sinfonien, Messen, Konzerte für Flöte, Trompete und Posaune, Klaviersonaten, Divertimenti, Violin-Duos. Sein "Versuch einer gründlichen Violinschule" gilt als ein bedeutendes Lehrwerk. Und die "Musikalische Schlittenfahrt" mit Schlittenglöckchen und Peitschenknall wurde ein Repertoire-Klassiker.
Autor: Christian Kosfeld
Redaktion: Michael Rüger